Wolfratshausen. „Was hilft es, wenn ich bei meinen Predigten fromme Sprüche klopfe und mir dabei die Leute verhungern?“, fragt Missionsbenediktiner Pater Gerhard und führt aus: „Pastoral darf nicht nur Seelsorge sein, sondern muss ganzheitliche Sorge für Körper, Geist und Seele sein. Der Gute Hirt führt seine Schafe auch erst auf die Weide und kümmert sich in besonderer Weise um jene, die seine Hilfe brauchen. Das Wesen des missionarischen Auftrags ist es, den Menschen, Gott, der die Liebe ist, körperlich, geistig und seelisch spür- und erfahrbar zu machen.“ Um gegen die große Armut unter der Bevölkerung in Südafrika etwas zu unternehmen, gründete der Missionar 1992 eine einheimische Hilfsorganisation, die südafrikanischen Malteser, die nach dem Seligen Gerhard, dem Gründer des Malteserordens, die „Brotherhood of Blessed Gérard“ benannt ist. Pater Gerhard hatte bei Haus- und Krankenbesuchen in den ausgedehnten Elendsvierteln seiner Gemeinde Mandeni immer wieder erlebt, dass Menschen schlichtweg durch Vernachlässigung sterben. Er habe aber nur zwei Hände, zwei Beine und nur einen Kopf, sagt er, „aber wir brauchen eine Vielzahl von helfenden Händen, auf die Menschen zugehenden Beinen und besonnener Köpfe, um wirksam helfen zu können.“ Wer langfristig helfen wolle, müsse „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten. Was im Zululand heute von den Einheimischen geleistet wird, wie dort Bettler zu Helfern wurden und welche Erfolge erzielt wurden, darüber wird Pater Gerhard selbst berichten.
Am 24. November 2025 wird er von 18 Uhr bis 19:30 Uhr über seine Missionsarbeit im Zululand als Leiter der südafrikanischen Malteser berichten. Veranstaltungsort ist die Dienststelle des Malteser Hilfsdienst e.V. in Wolfratshausen, Untermarkt 17 (Rückgebäude).
Über Pater Gerhard
Der gebürtige Regensburger Clemens Lagleder trat nach seiner Priesterweihe 1982 in die Erzabtei St. Ottilien ein und wurde Missionsbenediktiner. Als solcher bekam er den Ordensnamen „Pater Gerhard“. 1987 wurde er als Missionar ins Zululand nach Südafrika ausgesandt. Dort wurde er Pfarrer in der Gemeinde Mandeni, in deren Einzugsbereich eine Viertelmillion Menschen leben. 80% davon müssen mit weniger als drei Euro Tageseinkommen in großer Armut leben.