Tag der Ersten Hilfe am 14. September: „Und wann war Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs?“

Was war noch mal stabile Seitenlage? Wann ist sie überlebenswichtig? – Fragen wie diese können schnell und einfach beantwortet werden. In einem Erste-Hilfe-Kurs, der einen Tag oder zwei bis drei Abende dauert, lernen die Teilnehmenden die Handgriffe für den Notfall. „Unser Appell zur Teilnahme richtet sich zum internationalen Tag der Ersten Hilfe besonders an diejenigen, die viel unter Menschen sind. Denn bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit als erste helfen zu müssen, am höchsten“, sagt Angelo Rupflin, Leiter Ausbildung der Malteser im Erzbistum Köln.  
 
Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat im Auftrag der Malteser im Juni mehr als 1000 Menschen befragt. Demnach haben 14 Prozent einen Erste-Hilfe-Kurs in den zurückliegenden zwei Jahren besucht. Bei 15 Prozent der Befragten ist dies schon zwischen drei und fünf Jahren her. Der Großteil aber, 59 Prozent, sagt, eine Ersthelfer-Schulung sei länger als fünf Jahre her. Und acht Prozent haben noch nie einen Kurs besucht. Fünf Prozent machten keine Angabe oder wussten es nicht. Unter anderem für Führerschein-Bewerberinnen und Bewerber und Betriebshelferinnen und Helfer ist ein Kurs verbindlich. Hilfsorganisationen und Berufsgenossenschaften fordern, den Erste-Hilfe-Kurs alle zwei Jahre zu wiederholen. 

Zwar ist laut Strafgesetzbuch jede und jeder in Deutschland verpflichtet einem anderen Menschen im Notfall Hilfe zu leisten. Doch auf Strafen von bis zu einem Jahr oder Geldzahlungen setzen die Hilfsorganisationen nicht. Sie möchten lieber damit überzeugen, dass die (aufgefrischten) Kenntnisse den Kursteilnehmenden selbst ein gutes Gefühl geben, für einen Notfall gut gerüstet zu sein. Zudem wir meistens denen helfen müssen, die wir kennen: Angehörige, Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Bekannte aus der Nachbarschaft oder dem Verein. In den ersten Minuten Hilfe zu erhalten, kann für Betroffene den Unterschied zwischen geringen Folgen und schwerwiegenden Folgen bis zum Tod haben.

„Falsch machen können Laien eigentlich nichts – außer nicht aktiv zu werden. Also den Patienten ansprechen, Notruf an die 112 absetzen und beim Patienten bleiben, bis die Profis in wenigen Minuten übernehmen,“ erklärt Rupflin. Da oft auch andere Menschen in der Nähe sind, bittet ein Ersthelfer auch diese um Unterstützung. Zum Beispiel um den Patienten besser zu lagern, ihn vor Hitze oder Kälte zu schützen oder einen Verbandkasten oder Defibrillator zu holen. Ein automatischer Defibrillator (AED), mit dem der Herzschlag aktiviert wird, sagt den Helfenden mit einfachen Ansagen, was zu tun ist. In immer mehr öffentlichen Gebäuden oder Eingängen von Firmen findet sich ein AED.

Erste-Hilfe-Kurse bieten Hilfsorganisationen wie die Malteser regelmäßig an. Für eine Gruppe sind auch Terminvereinbarungen nach Wunsch möglich. Mehr unter www.malteser.de/kursangebote


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