Eichstätt – Im Jahr 1996 haben die Malteser in der Diözese Eichstätt ihr Angebot um einen ganz besonderen Dienst erweitert: Der Hospizdienst der Malteser gründet auf der Idee, durch ganzheitliche Zuwendung Sterbenden einen vertrauten Raum zu schaffen, in dem sie bis zuletzt in Würde leben können.
Seit 30 Jahren besteht dieser Dienst also im Jahr 2026 schon – mit einem großen und engagierten ehrenamtlichen Team sowie derzeit zwei hauptamtlichen Kräften: Regina Sterz und Manuela Anders koordinieren beim Malteser Hilfsdienst e.V. den Bereich Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst/Trauerarbeit. Der Hospizdienst bietet kostenfrei kompetente und einfühlsame Begleitung an: zu Hause, in einer Senioreneinrichtung oder im Krankenhaus. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter schenken im letzten Lebensabschnitt Zeit für Gespräche, Zeit, um pflegenden Zugehörigen einen Freiraum zu verschaffen oder Zeit um „da zu sein“. Jede Begleitung orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen des Betroffenen, unabhängig von Konfession, Religion oder Weltanschauung. Die Malteser arbeiten dabei eng mit Hausärzten, Pflegediensten sowie dem SAPV Team Region 10 (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung) zusammen und sind Teil des Teams der Palliativstation der Klinik Eichstätt.
Zur Feier des 30-jährigen Bestehens des Hospizdienstes organisieren Regina Sterz und Manuela Anders 2026 eine Veranstaltungsreihe, die die Hospizarbeit mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen soll. Los geht es am Mittwoch, 14. Januar, von 17 bis 21 Uhr: mit einem Letzte-Hilfe-Kurs, der Basis-Wissen für eine gute Sorge am Lebensende vermittelt und Angehörigen und Interessierten Einblick und Sicherheit im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen gibt. Am Mittwoch, 11. Februar, widmet sich Hospizbegleiter Stephan Strohmeyer ab 19 Uhr dem Komplex „Patientenverfügung“ und informiert über Fragen wie „Für welche Situationen kann ich meinen Willen vorausverfügen?“, „Was kann ich wünschen, was kann ich verbieten?“ oder „Welches Formular ist empfehlenswert?“.
Ein Kurzfilmabend im Eichstätter Kino unter dem Motto „A single life“ steht am Sonntag, 22. März, auf dem Programm. Ab 18 Uhr erzählen Filmbeiträge verdichtet, aufrüttelnd und bewegend von Vergänglichkeit, Tod, Trauer und Hoffnung. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit Hospiz- und Trauerbegleitern der Malteser.
Wie lange machen Therapien Sinn? Wie gelingt ein menschenwürdiger Umgang mit Krankheit und dem Sterben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich am Mittwoch, 20. Mai, ab 18 Uhr, Professor Christoph Ostgathe, Leiter der palliativmedizinischen Abteilung im Uniklinikum Erlangen, bei seinem Vortrag „Übertherapie am Lebensende“. Kinder nehmen Sterbevorgänge und Todeswirklichkeit anders wahr als Erwachsene. Am Montag, 15. Juni, 19 Uhr, werden bei einem Vortragsabend mit der Theologin Professor Martina Plieth Kinderzeichnungen zum Thema „Sterben, Tod und Trauer“ eingebracht und gedeutet.
Über „Demenz am Lebensende“ informiert am Dienstag, 22. September, 19 Uhr, Albrecht Kühnle, Chefarzt der Akutgeriatrie Klinik Eichstätt. Der Vortrag „Trauer in der Familie“ beschließt am Mittwoch, 14 Oktober, ab 19 Uhr, die Veranstaltungsreihe – Hospiz- und Trauerbegleiterin Mariele Hasselmeier spricht über Möglichkeiten, kindgerecht der Trauer in der Familie auf tröstende und heilsame Weise Raum zu geben.
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und finden (bis auf den Kinofilm) im Eichstätter Malteserhaus (Bahnhofplatz 18) statt. Infos und Anmeldung per E-Mail an Hospizdienst.eichstaett@malteser.org oder unter Telefon (08421) 9807-15 oder 9807-77.