Neuer Mann am Steuer

Organisator Dietrich von Heimburg (2. von rechts) von den Johannitern neben Max von Boeselager (Mitte) mit (von links): Conrad von Hoyos (stellv. Diözesanleiter), Diözesanoberin Marie-Rose von Boeselager und Dr. Manfred Schneider (stellv. Diözesanleiter) vor der Gerhardsvesper; Bildquelle: Lukas/Malteser

Wennigsen (mhd). Mehr als zwei Jahrzehnte hat Max von Boeselager die ökumenische Gerhardsvesper von Maltesern und Johannitern in Wennigsen von katholischer Seite geleitet. Bei der 20. Feier am Montagabend, 13. Oktober 2025, legte der Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim die Verantwortung nun in jüngere Hände.

Malteser und Johanniter haben den gleichen Ursprung in einem Jerusalemer Hospiz, das ein Mann namens Gerhard führte. Doch die Reformation entzweite die katholischen Malteser von den evangelischen Johannitern. Das sei nicht mehr zeitgemäß, dachten sich hochrangige Vertreter beider Orden schon vor mehr als 20 Jahren. Gemeinsam ersannen sie den Plan, am 13. Oktober – dem Namenstag des Seligen Gerhard – ihrer gemeinsamen Wurzeln zu gedenken und in der Klosterkirche von Wennigsen eine Vesper zu feiern.

Dies tun sie nun seit 2005 regelmäßig, abgesehen vom Coronajahr 2020. Ebenso lange hielt Max von Boeselager von katholischer Seite das Steuer in der Hand, wie der Malteser in einem kleinen Rückblick festhielt. Nun sei es aber an der Zeit, das Steuer in jüngere Hände zu übergeben und auf dem Rücksitz des Wagens Platz zu nehmen. Dr. Manfred Schneider, stellvertretender Diözesanleiter der Malteser, wird die Geschicke in Zukunft mit seinem evangelischen Gegenpart von den Johannitern leiten. Für seinen langjährigen Einsatz erhielt Max von Boeselager von verschiedener Seite öffentliches Lob und sein Nachfolger die besten Wünsche für eine weitere gute Zusammenarbeit.

Die Liturgie wurde geleitet von Pastor Dr. Wichard von Heyden von den Johannitern aus Gehrden und Diakon Thomas Müller, Diözesanreferent für Malteser Pastoral. Prof. Dr. Ulrich Riedl als Kantor sowie Barbara von Witzleben an der Orgel sorgten für die musikalische Untermalung der Vesper. Erstmals war auch Domkantor Michael Culo aus Hildesheim dabei. Die Predigt wird im jährlichen Wechsel von einem katholischen und evangelischen Prediger gehalten. In diesem Jahr legte Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg Worte aus dem Buch Hiob aus.

Rund 160 Gläubige besuchten die diesjährige Gerhardsvesper, darunter auch Mitglieder befreundeter Orden. Daneben bestimmten wieder die Fahnen und die auffällige Dienstbekleidung der Helferinnen und Helfer aus beiden Hilfsdiensten das farbenprächtige Bild. Beim anschließenden Empfang im Klostersaal gab es reichlich Gelegenheit, einander kennen zu lernen.

Der Malteserorden wurde im 11. Jahrhundert unter dem Namen des Heiligen Johannes in Jerusalem gegründet und erhielt erst später seinen heutigen Namen. Während die Malteser nach der Reformation katholisch blieben, spaltete sich ein evangelischer Zweig ab, aus dem die Johanniter entstanden.


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