Greven. Am vergangenen Samstag (11. Oktober 2025) war Welthospiztag – ein internationaler Aktionstag, der das Thema Sterben, Tod und Trauer in die Mitte der Gesellschaft rücken möchte. Unter dem diesjährigen Motto „Hospiz – Heimat für alle“ informierten die Malteser in Greven auf dem Wochenmarkt über ihre Arbeit im ambulanten Hospiz- und Palliativdienst und luden Passantinnen und Passanten zum Mitmachen und Nachdenken ein.
Mit einem „Baum der Verwurzelung“ konnten Besucherinnen und Besucher beschriften, was für sie „Heimat“ bedeutet. Eine weitere Aktion lud dazu ein, auf kleinen Papierkoffern festzuhalten, was man für die „letzte Reise“ mitnehmen würde. Beide Aktionen stießen auf großes Interesse und boten Raum für persönliche Gespräche und Reflexion.
„Heimat ist mehr als ein Ort – sie entsteht dort, wo Menschen Zuwendung, Geborgenheit und Wertschätzung erfahren“, sagt Lisa Ibeler, Koordinatorin des Hospizdienstes Greven. „Das möchten wir in unserer Arbeit erfahrbar machen – für alle Menschen, die am Lebensende stehen und ihre Angehörigen.“
Ambulante Hospizarbeit in Greven
Der ambulante Hospiz- und Palliativdienst der Malteser in Greven begleitet seit 1998 schwerkranke, sterbende und trauernde Menschen sowie ihre Angehörigen. Die Arbeit wird von drei hauptamtlichen Koordinatorinnen und 83 ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern getragen.
Die Ehrenamtlichen schenken schwerkranken Menschen Zeit, Nähe und Zuwendung – unabhängig von Alter, Herkunft, Religion oder Lebensweise. Die Begleitungen finden zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus statt und sind kostenfrei.
„Wir wollen helfen, dass das Leben bis zuletzt als würdig, sinnvoll und wertvoll erfahren werden kann – möglichst in vertrauter Umgebung“, erklärt Ibeler. „Dabei steht immer der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Mittelpunkt.“
Zu den Aufgaben der Hospizhelferinnen und -helfer gehören regelmäßige Besuche und Gesprächsangebote, das Entlasten von Angehörigen sowie Informationen über Möglichkeiten der Schmerztherapie. Der Dienst arbeitet eng mit dem PKD (palliativmedizinscher 24-Stunden-Bereitschaftsdienst) zusammen und versteht sich als Ergänzung zu ärztlicher Versorgung, Pflege und Seelsorge.
„Hospizarbeit bedeutet, Menschen in schweren Lebensphasen beizustehen – mit Herz, Zeit und Mitgefühl“, fasst Ibeler zusammen. „Wir möchten Mut machen, über das Sterben zu sprechen und das Leben bis zuletzt wertzuschätzen.“
Ehrenamtliche im Hospizdienst gesucht
Die Hospizarbeit lebt vom Engagement vieler Menschen, die bereit sind, ehrenamtlich Zeit zu schenken und Schwerkranke auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten. Interessierte, die sich eine Mitarbeit im Hospizdienst vorstellen können, sind herzlich willkommen. Eine spezielle Vorbereitung, Begleitung und regelmäßige Fortbildungen gehören selbstverständlich dazu.
„Unsere Ehrenamtlichen sind das Herzstück des Dienstes“, betont Ibeler. „Sie bringen Lebenserfahrung, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl mit – und erfahren selbst viel Wertvolles im Kontakt mit den Menschen, die sie begleiten.“
Ehrenamtliche und Interessierte finden Informationen zum Engagement und zu den Angeboten der Malteser im Bistum Münster unter www.malteser-greven.de.