Die Malteser Jugend und die Schule an der Marcusallee in Bremen machen Erste Hilfe Maßnahmen auch für hörbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche zugänglich. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie im Notfall Verantwortung übernehmen und anderen helfen können. Für die Ausbildung wurden Materialien überarbeitet, Gebärdensprache einbezogen und Inhalte konsequent visuell aufbereitet. Praktische Übungen, Rollenspiele und klar strukturierte Abläufe geben Sicherheit für den Ernstfall.
Wie kraftvoll das wirkt, zeigte sich jetzt in Berlin. Das Bundesinnenministerium zeichnete das Projekt „Erste Hilfe kennt keine Barrieren“ in der Kategorie für inklusive Arbeit aus. „Erste Hilfe braucht kein Gehör“, sagt Jan Wegener, Leiter Jugend und Schule der Bremer Malteser. „Die Kinder und Jugendlichen wachsen sichtbar über sich hinaus. Sie erleben, dass sie einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft leisten können.“ In den Übungseinheiten lernen sie nicht nur Verbände und Wiederbelebung. Sie trainieren auch, wie sie ohne Sprache auf eine Notlage aufmerksam machen – durch Gesten, Körpersprache oder die Nutzung der Notfall-App „nora“. Die App ermöglicht Menschen mit Sprach- oder Hörbeeinträchtigungen einen stillen Notruf und übermittelt automatisch den Standort an Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst.
Für die Schule an der Marcusallee ist der Schulsanitätsdienst mehr als ein Lernangebot. Schulleiterin Sabine Kolbe beschreibt ihn als Beitrag dazu, Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit zu stärken. Viele der Jugendlichen bestätigen, wie sehr sie an Mut und Sicherheit gewonnen haben. Mit der Auszeichnung durch den „Helfende Hand“-Förderpreis erhält das Projekt nun auch auf Bundesebene die Wertschätzung, die die Schülerinnen und Schüler längst verdient haben.
Hintergrund zum Förderpreis
Der Förderpreis Helfende Hand wird seit 2009 jährlich vom Bundesministerium des Innern vergeben. Er würdigt das herausragende Engagement im Bevölkerungsschutz und trägt dazu bei, Ehrenamtliche in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung zu stellen.
Mit Preisgeldern von bis zu 9.000 Euro unterstützt die Helfende Hand Projekte, die beispielhaft zeigen, wie Menschen in Deutschland den Bevölkerungsschutz innovativ und nachhaltig stärken.
Medienberichte über die Auszeichnung unseres integrativen Schulsanitätsdienstes:
- In diesem Podcast erzählt Jan Wegener ausführlich von unserem Angebot
- Hier berichtet Radio Bremen Hörfunk
- Hier findet ihr den Bericht des Weser-Kurier
- Das YouTube Video über unser Projekt vom BMI
- Die Pressemitteilung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Auszeichnung
Weitere Informationen gibt es unter www.helfende-hand-foerderpreis.de.