Mit dem Rollstuhl in die Berge

Ein atemberaubendes Panorama erwartete die Teilnehmer des Social Day. Foto: Birgit Winter.

Erzbistum/Farchant. Mit dem Rollstuhl in die Berge: das ist wirklich eine Herausforderung und für viele eine schier unlösbare Aufgabe. „Wenn man mit einem Handicap eine Bergtour machen will, dann muss alles barrierefrei sein und es sind viele Helferinnen und Helfer nötig, um die Rollstühle zu schieben“, erklärt Birgit Winter, Leiterin der Malteser für das Projekt Alpen.Leben.Menschen (A.L.M).
A.L.M. macht aber genau das möglich. „Im Rahmen eines Social Days mit den Jungen Johannitern im Orden konnten wir acht Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern den Genuss eines wunderbaren Ausflugs ermöglichen“, freut sich Winter.

Zunächst ging es mit dem Zug nach Farchant und von dort auf dem Philosophenweg sieben Kilometer bis nach Garmisch. „Gleich am Anfang war ein langer steiler Anstieg zu bewältigen. Zu zweit und zu dritt wurden die Rollis geschoben und gezogen. Dabei gerieten die Helferinnen und Helfer ganz schön ins Schwitzen“, so Winter. Der Weg führte in ständigem Auf und Ab durch eine traumhafte Landschaft und Natur. Zwischendrin gab es eine Brotzeitpause und auf halber Strecke kehrte die 29-köpfige Gruppe noch auf einer Alm ein und nutze dort die letzten Sonnenstrahlen aus. Einen Schreckmoment gab es noch, als auf dem barrierefreien Weg plötzlich eine Vollsperrung war. Das wird für einen Rollstuhl ein wirkliches Problem. Für einige war es möglich, mit viel Unterstützung, die vier Stufen zu bewältigen, der andere Teil der Rollis musste einen weiten Umweg nehmen.

Für den Social Day hatten sich elf Ehrenamtliche der Jungen Johanniter gemeldet. „Dank ihnen war dieser Ausflug erst möglich“, erklärt Winter. Auch vom Integrations- und Inklusionsprojekt A.L.M. waren zahlreiche Helferinnen und Helfer gekommen, die kräftig anpackten. „Viele Helferinnen und Helfer sind sonst Teilnehmende bei Wanderungen,“ so Birgit Winter. „Heute sind sie mitgekommen, zum Rollstuhlschieben, und um anderen zu helfen. Damit haben wir ein wichtiges Ziel unseres Projekts erreicht.“ 

Der Blick auf die Alpspitze und die Zugspitze begeisterte alle. Es galt nun viele Erinnerungsbilder zu machen. Sieben der Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer waren aus der Ukraine und wurden zum Teil von Angehörigen begleitet. Sie wohnen in einer Geflüchteten Unterkunft, die von der Diakonie München betreut wird. Dieser Ausflug ist für sie eine einzigartige Gelegenheit aus der Unterkunft rauszukommen und von ihren Sorgen abzuschalten. 

Über A.L.M.
Alpen.Leben.Menschen ist ein Projekt des Malteser Hilfsdienstes und des Deutschen Alpenvereins. Es werden Wanderungen für Geflüchtete und Menschen mit Behinderung angeboten. Die Gruppen sind bunt gemischt. Viele Nationen und immer mehr Menschen mit Behinderung nehmen teil. Alle begegnen sich auf Augenhöhe und unterstützen sich gegenseitig, egal wer und woher man ist. Und das positive Ergebnis dieser Integrations- und Inklusionsarbeit konnte man heute sehen.

Weiter Infos zum Projekt unter www.alpenlebenmenschen.de  
 


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