„Politik kann Glück nicht per Gesetz verordnen“

(v.l.) Nikolaus Graf von Plettenberg, Boris Falkenberg und Kaplan Lucas Weiss freuen sich über die erneute Berufung von Falkenberg zum Kreis- und Stadtbeauftragten der Malteser.
Dagmar Schmidt, MdB zu Gast beim Neujahrsempfang der Malteser Wetzlar/Lahn-Dill.

„Politik kann Glück nicht per Gesetz verordnen, aber einen Beitrag dazu leisten, dass man einfacher glücklich wird.“, sagt Dagmar Schmidt, MdB, bei ihrer Ansprache auf dem Neujahrsempfang der Malteser Wetzlar/Lahn-Dill. Denn genau dieses Thema steht bei dem diesjährigen Empfang im Vordergrund. Die Wichtigkeit dieses Themas unterstreicht eine YouGov-Studie aus dem Jahr 2023, aus welcher hervorging, dass die Einsamkeit in unserer Bevölkerung immer weiter zunimmt.

Die vorgestellten Zahlen sind beeindruckend. 84% der Befragten glaubten, dass die Einsamkeit in der deutschen Bevölkerung zunehmen werde. Dafür sprechen auch die weiteren Ergebnisse der Studie, die im Auftrag der Malteser 2023 von YouGov durchgeführt wurde. „33% der befragtem gaben an, dass sie sich einsamer fühlten als im Jahr zuvor“, erklärt Prof. Dr. Helen Schneider, Professorin für Sozialökonomik. Sie ist ehrenamtlich als stellvertretende Stadtbeauftragte für die Malteser tätig.
Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt auch innerhalb des Vereins im Bereich der sozialen Dienste, insbesondere dem Besuchs- und Begleitungsdienst. Einem Dienst der Malteser, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ältere Menschen regelmäßig zu besuchen, einen Kaffee zu trinken oder einfach spazieren zu gehen – zusammengefasst: die Ehrenamtlichen kämpfen gegen die Einsamkeit der Region.
„In der aktuellen Zeit ist es besonders wichtig, gegen Einsamkeit vorzugehen. Durch die Pandemie hat sich die Lage der älteren Mitmenschen dahingehend verschärft“, erklärt Schneider weiter.
Eine ehrenamtliche Tätigkeit, wie die im Besuchs- und Begleitdienst der Malteser, sei laut Schneider daher sinnvoll, um dem aktuellen Trend etwas entgegenzusetzen.

Auch Dagmar Schmidt, MdB, betont den Einfluss der Gesellschaft: „Einsamkeit ist nicht nur ein sozialer Schmerz, sie kann auch (…) zu einem gesundheitlichen Problem werden. Sie äußert sich persönlich, aber wir tragen als Gesellschaft die Verantwortung, dagegen vorzugehen.“

„Klare Kante gegen demokratiefeindliche Bestrebungen“

Neben der Einsamkeit findet auch die aktuelle gesellschaftliche Lage ihren Einzug in die Themen des Neujahrsempfanges. Der Stadtbeauftragte der Malteser Wetzlar/Lahn-Dill, Boris Falkenberg, verdeutlicht: „Wir Malteser verurteilen jede Form rassistischer, extremistischer oder völkisch-nationalistischer Einstellungen. Menschen mit solch einer Einstellung finden bei den Maltesern keine Heimat.“
„Wenn zu Menschen mit Behinderung gesagt wird, dass sie nicht dazugehören, dann macht das Angst und es macht einsam“, stellt Schmidt einen Bezug zum aktuellen Thema her.

Boris Falkenberg wird erneut zum Kreis- und Stadtbeauftragen der Malteser Wetzlar ernannt

Neben den eher traurigen Themen konnte die Veranstaltung mit guten Nachrichten zum Ende gebracht werden. Graf Nikolaus von Plettenberg, Diözesanleiter der Malteser Limburg, beruft Boris Falkenberg in eine weitere Amtszeit als Kreis- und Stadtbeauftragter für die Malteser.
Dieses Amt wird alle vier Jahre neu vergeben. Nach bereits fünf geleisteten Amtszeiten konnte die Diözesanleitung Boris Falkenberg für eine weitere Amtsperiode gewinnen.
Diese Möglichkeit nutzte Graf von Plettenberg, um Herrn Falkenberg für sein ausgewöhnliches Engagement für die Malteser in den vergangenen Jahrzehnten zu würdigen.
 


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