Malteser Taucha und THW Leipzig trainieren den Ernstfall gemeinsam

Was passiert, wenn Technik auf Medizin trifft? Beim gemeinsamen Ausbildungstag des Malteser Hilfsdienstes Taucha und des Technischen Hilfswerkes (THW) Leipzig in Leipzig zeigte sich: Nur im perfekten Zusammenspiel beider Bereiche kann im Katastrophenfall Leben gerettet werden.

Rund 20 Malteser und 40 Helferinnen und Helfer des THW trafen sich im April zu einer besonderen Form der Ausbildung. Der Clou: Die vier aufgebauten Stationen bildeten den gesamten Patientenpfad in einem Einsatz nach – von der Rettung am Unglücksort über die medizinische Erstversorgung bis hin zum Behandlungsplatz. Statt theoretischem Wissen stand praxisnaher Austausch im Vordergrund – ein Konzept, das für beide Seiten viele Aha-Momente bereithielt.

Technik und Medizin Hand in Hand

Bereits an der ersten Station wurde deutlich, wie eng technische Rettung und medizinische Versorgung verzahnt sein müssen. Gemeinsam übten Malteser und THW-Spezialisten die Bergung einer verschütteten Person – inklusive taktischer Kommunikation, um für die Patienten die bestmögliche Rettung zu gewährleisten.

An der nächsten Station standen lebensrettende Sofortmaßnahmen im Fokus: Wie stabilisiert man einen kritisch verletzten Menschen so, dass er transportfähig wird? Die Malteser demonstrierten nicht nur den Einsatz verschiedener Triage-Systeme – also die Einteilung von Verletzten nach Dringlichkeit –, sondern thematisierten auch die speziellen Herausforderungen bei verschütteten Personen.

Versorgung unter Druck

Im dritten Abschnitt wurden der Aufbau und Betrieb eines Behandlungsplatzes geprobt – eine Art mobiles Mini-Krankenhaus für den Katastrophenfall. Dabei ging es nicht nur um Zelte und Tragen, sondern vor allem um Abläufe: Wer übernimmt welche Aufgabe, wenn viele Verletzte gleichzeitig eintreffen? Wie bleibt der Überblick erhalten?

Den Abschluss bildete die Schulung an den Kommunikationsmitteln des THW. Denn egal wie gut die Helfer ausgebildet sind – ohne verlässliche Kommunikationssysteme und deren professionelle Benutzung gerät jeder Einsatz ins Stocken.

Stimmen aus dem Team

„Der Austausch mit dem THW Leipzig war äußerst wertvoll. Wir konnten nicht nur unsere eigenen Fähigkeiten checken, sondern auch viel über die spezifischen Arbeitsweisen und Herausforderungen der anderen Organisation lernen“, erklärte Florian Garlet, Gruppenführer der Malteser. „Solche gemeinsamen Übungen sind entscheidend für eine effektive Zusammenarbeit im Einsatzfall.“

Beide Organisationen zogen ein positives Fazit. Die praxisorientierte Ausbildung stärkte nicht nur die fachlichen Fähigkeiten, sondern auch das Vertrauen ineinander – ein unsichtbares, aber entscheidendes Band, das im Einsatz Leben retten kann.

Kontakt:

Florian Wiehring
Referent Katastrophenschutz/Sanitätsdienst
Stadtbeauftragter Taucha
Tel.: 0351 43555-71
E-Mail: florian.wiehring@malteser.org


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