Joachim Rudolphs Lebensweg ist in seiner Fülle beeindruckend und verdeutlicht, dass er sein Leben mit ganzer Kraft dem ehrenamtlichen Dienst für seine Nächsten gewidmet hat. Er war neben seinem Engagement bei den Maltesern ebenso seit Jahrzehnten kommunalpolitisch, kirchlich und gesellschaftlich aktiv, war ein Mitbegründer der DDR-Bürgerrechtsbewegung „Neues Forum“ und engagierte sich in seiner Pfarrgemeinde.
Seit Joachim Rudolph 1989 auf einer Hilfsreise nach Rumänien die Arbeit der Malteser erfahren hat engagierte er sich fortan für den Hilfsdienst und war er im Jahr 1990 Gründungsmitglied der Malteser in Görlitz – der ersten Maltesergliederung in den neuen Bundesländern und wurde dort Ortsbeauftragter. Seitdem engagierte er sich an unzähligen Stellen für den Malteser Hilfsdienst: beim Aufbau von Gliederungen und Diensten, wie der Gründung der Tagespflegeeinrichtung in Görlitz oder der Gliederungen wie Cottbus (1994), Hoyerswerda (1995), und der Standorte im Spreewald. Auch die Gründung der Malteser-Jugend in der Gliederungen Görlitz und Cottbus gehen auf sein Engagement zurück, ebenso war er Mitbegründer der Hospizdienste. Von 1992 bis 2020 als Präsidiumsmitglied auf Bundesebene aktiv, gehen auch das jährlichen Advents-Wochenende für die Malteserfamilien in Jauernick oder die seit 1992 jährlich stattfindende Malteser-Adventsfeier für 200 Senioren im Wichernhaus in Görlitz auf sein Engagement zurück. Immer war er auch im unmittelbaren Dienst am Nächsten, etwa bei den Hochwassereinsätzen an der Elbe, in Corona-Impfteams oder bei der Betreuung von Geflüchteten. Im Jahr 2003 wurde Joachim Rudolph zum Diözesanleiter in Görlitz berufen und übte diese Funktion bis zu seinem Tod aus. Für sein unermüdliches Engagement und seine großen Verdienste wurde Joachim Rudolph 2017 unter anderem mit dem Offizierskreuz pro Merito Melitensi durch den Kanzler des Souveränen Malteserordens in Deutschland Stephan Freiherr Spies von Büllesheim ausgezeichnet. Im Jahr 2019 erhielt er aus den Händen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für seine großen Verdienste in Berlin das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Die Malteser verlieren mit ihm ein Gründungsmitglied der Görlitzer Gliederung, langjährigen Ortsbeauftragten, Diözesanleiter im Bistum Görlitz, Fürsprecher und Vertreter der Diözesen Görlitz & Dresden-Meißen im Malteser Bundesvorstand, klugen Berater und lieben Freund. Viele haben ihn mit seiner den Menschen zugewandten und lebensfrohen Art in den haupt- und ehrenamtlichen Diensten kennenlernen dürfen. Die Malteser sind ihm zu höchsten Dank und ehrendem Andenken verpflichtet.
Joachim Rudolph wurde 73 Jahre alt. Er hinterlässt seine Frau und drei erwachsene Kinder. Die Malteser, bewahren Joachim Rudolph in ihren Herzen und denken an ihn, betend und dankbar!