Ein Kleintraktor für ein Flüchtlingscamp

Übergabe des Kleintraktors auf dem Gelände des Flüchtlingscamps nahe Beregowo. Es freuen sich Norbert Scheffler, Mykhaylo Mykhaylovych, Andras Schumicky, György Schumicky, Nicole Lichanin und Tünde Hnatik (von links nach rechts). Bildquelle: Malteser Hilfsdienst e. V.

Weingarten/Beregowo. Einen weiteren Schritt zur Selbstversorgung von Binnenflücht-lingen haben jetzt die Malteser für ein Flüchtlingscamp in der Ukraine gemacht. Bereits letztes Jahr wurde eine Ziege gekauft, die Milch für die Kinder liefert, und Hühner, die täglich frische Eier und später Fleisch liefern. Bei ihrem jüngsten Besuch in der Unterkunft in einer ehemaligen Behindertenschule nahe Beregowo in Transkarpatien, konnten die Malteser einen Kleintraktor im Wert von 7500 Euro zur Bewirtschaftung der Agrarfläche übergeben.

„Bereits vor 2 Jahren hat der Direktor des Flüchtlingscamps, Herr Mykhaylo Mykhaylovych, uns gegenüber den Wunsch nach einem Kleintraktor geäußert, damit sie die große Fläche, die zu der Flüchtlingsunterkunft gehört, zur Selbstversorgung mit Gemüse bewirtschaften können“, berichtet Norbert Scheffler, hiesiger Stadtbeauftragter und Diözesanauslandsbeauftragter der Malteser für die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Diesen Wunsch konnten die Malteser jetzt erfüllen. „Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass wir einen neuen Traktor bekommen, nachdem der alte nicht mehr gebrauchsfähig ist“, freut sich Mykhaylovych und sagt weiter: „auf die Malteser ist Verlass und im Frühjahr wollen wir sofort den ersten halben Hektar mit Kartoffeln bepflanzen, das ist das Wichtigste“.

Dass die Malteser mit dem Kleintraktor einen wesentlichen Beitrag zur Selbstversorgung der Binnenflüchtlinge aus dem Donbass beitragen, bestätigt auch Tünde Hnatik, die stellvertretende Leiterin der ukrainischen Malteser in Beregowo. „Sehr schnell nach Ausbruch des Krieges sind schon kaum mehr Lebensmittelspenden bei uns angekommen. Die Kollegen aus Weingarten haben uns immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt. So sind wir jetzt sehr dankbar für diesen Kleintraktor, mit dem wir die Möglichkeit haben, einen Großteil der Lebensmittel die wir brauchen, selbst anzubauen.“

Bei der Übergabe des Kleintraktors waren auch Vertreter des Malteser Ordens aus Ungarn dabei. Andras und György Schumicky lobten das „hervorragende und beispielhafte Engagement“ von Norbert Scheffler und seiner Kollegin Nicole Lichanin. Gegenüber dem Fernsehsender 21TV Ungvar, der bei der Übergabe ebenfalls anwesend war und im ukrainischen Fernsehen darüber berichtete, sagten die Schumicky-Brüder: „wir haben mit den beiden (Scheffler und Lichanin) schon mehrere gute Projekte gemacht. Wir wollen die Zusammenarbeit noch intensivieren und hoffen noch viele gute Projekte gemeinsam für die Ukraine zu machen“.

Aktuell leben in dem Flüchtlingscamp 69 Menschen, davon 26 Kinder. Insgesamt stehen auf dem Gelände 26 Hektar Fläche zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Geplant ist auch, dass Gemüse, welches zur Selbstversorgung nicht gebraucht und überschüssig ist, nach außen zur teilweisen Refinanzierung verkauft oder zum Zukauf weiterer Lebensmittel verwendet wird.

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