Weingarten. Eine neue Unterkunft für Geflüchtete aus den Gebieten Dnipropetrowsk, Donezk und Pokrowsk haben die Weingartener Malteser in Beregowo jüngst besuchen können. Mitgebracht haben sie dabei Lebensmittel des täglichen Bedarfs. Daraufhin brachen bei den geflüchteten Frauen Freudentränen aus.
Sehr spontan hatte sich die Gelegenheit eines Besuches auf Einladung der Malteser Dienststelle Beregowo ergeben. Vor wenigen Wochen erst hatte die Stadtverwaltung von Beregowo das mehrstöckige Gebäude renoviert, um es den Flüchtlingen aus dem Osten des Landes zur Verfügung zu stellen. „Mit leeren Händen wollten wir aber nicht kommen“, berichten Norbert Scheffler, Diözesanauslandsbeauftragter der Malteser und Nicole Lichanin. „So haben wir uns spontan entschlossen, wenigstens für 500 Euro dringend notwendige Lebensmittel in einem örtlichen Großmarkt einzukaufen. Janos Makuk, Leiter der Malteser in Beregowo, und Tünde Hnatik, seine rechte Hand, haben daraufhin eine kleine Liste mit den notwendigsten Dingen zusammengeschrieben, denn seit Monaten kommen keine entsprechenden Hilfslieferungen aus dem Ausland mehr in der Ukraine an!“ So wurden Mehl, Öl, Waschmittel, Reis, Gries, Fleischkonserven, Nudeln, Gemüsekonserven und Süßigkeiten für die Kinder eingekauft. Als die Malteser aus Weingarten ankamen, wurden sie zunächst etwas kritisch beäugt, wer da denn kommt. Schnell wurde aber von den geflüchteten Frauen erkannt, dass die Fremden Lebensmittel mitgebracht haben. Sofort haben die Frauen und Kinder geholfen, die Lebensmittel aus dem Auto zu laden und ins Haus zu bringen. Zunächst ungläubige Blicke betrachteten die wenigen Lebensmittel, die da plötzlich vor ihnen auf dem Boden standen. „Und sofort wurden wir von den Frauen zu einem Gruppenfoto aufgefordert, bei dem danach auch viele Freudentränen der Dankbarkeit vergossen wurden“, wissen Scheffler und Lichanin zu berichten.
Um weitere Lebensmittel zu kaufen, haben die Malteser zusätzlich 500 Euro ihren Kollegen in Beregowo übergeben. Grundsätzlich sind alle Lebensmittel erhältlich. Für die Geflüchteten aus den Ostteilen der Ukraine, die neben Hab und Gut auch ihre Arbeit, und somit Verdienst verloren haben, sind die Lebensmittel aber oft unerschwinglich. Die Preise sind seit Kriegsausbruch um das Fünf- bis Sechsfache gestiegen. Vom Staat erhalten sie monatlich rund 50 Euro Unterhalt. Deshalb sind die Flüchtlingsunterkünfte allgemein dringend auf Lebensmittelspenden angewiesen. Bereits mit einer Spende in Höhe von 20 Euro kann eine Familie mit Lebensmitteln für einen Monat versorgt werden.
Daher bitten die Malteser um Geldspenden. „Ein Transport von Lebensmittelspenden macht keinen Sinn, weil die Transportkosten ineffektiv hoch sind“, erklärt Scheffler. Spenden werden auf das Spendenkonto bei der Kreissparkasse Ravensburg, DE47650501100048050610 unter dem Stichwort „Auslandshilfe Ukraine“ erbeten.
Malteser Spendenkonto:
Kreissparkasse Ravensburg
IBAN: DE47650501100048050610
BIC: SOLADES1RVB
Verwendungszweck: Auslandshilfe Ukraine