Philippsreut. Vor 50 Jahren wurde die Malteser Ortsgruppe Philippsreut gegründet. Am Samstag, 19. Juli feiert sie ihr Gründungsfest und lädt dazu die gesamte Bevölkerung sowie alle Urlaubsgäste herzlich ein. Schirmherr ist der langjährige Gruppenführer Franz Friedsam.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen um 17.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Borromäus. Anschließend zieht der Festverein zusammen mit seinen Gästen zur Diensthütte in der Von-Lamberg-Straße 6 b. Dort findet ab 19.00 Uhr der Festakt mit Grußworten und Ehrungen statt. Die Band Quer Beat sorgt für die musikalische Unterhaltung.
Parkmöglichkeiten sind ganz in der Nähe am ehemaligen Skilift ausreichend vorhanden. Und für das leibliche Wohl ist natürlich bestens gesorgt.
Zur Geschichte der Malteser Philippsreut
Zustande gekommen sind die Malteser Philippsreut ganz klassisch, wie viele Gruppen in den 1970-er Jahren: Am Anfang stand ein Erste-Hilfe-Kurs bei Fritz Draxinger, dem damaligen „Gründervater“ der Malteser im Landkreis. Da die Jugendlichen ganz begeistert von der Thematik waren, wie der damalige Gruppenführer Franz Friedsam in seiner Chronik schreibt, fand gleich im Anschluss ein Sanitätskurs im Gasthaus Paulik, beim „Rudl“ statt. „Der Kursabschluss im Juni 1975 war zugleich die Geburtsstunde der Maltesergruppe in Philippsreut“, hat Franz Friedsam damals notiert. Zwölf Mitglieder im Alter zwischen 15 und 18 Jahren zählte die Gruppe.
Schon ein paar Tage später nahmen die Philippsreuter am Diözesanwettbewerb in Hutthurm teil und belegten unter 14 Mannschaften den 4. Platz. Welch großer Erfolg für die blutjungen Malteser. Seither gewannen die Philippsreuter in den verschiedenen Wertungen (Erwachsene, Jugend, Kinder) neun Mal, von 2007 bis 2012 sieben Mal in Folge. Und sie nahmen vier Mal an Bundeswettbewerben teil.
Nach einem kurzzeitigen Mitgliederschwund in den ersten Jahren ging es stetig bergauf. Mit den neuen Mitgliedern kamen auch neue Aufgaben auf die Gruppe zu, wie Sonnenfahrten, Sanitätsdienst am Hausörterlift (ab 1978), bei Fußballturnieren, bei Langlaufmeisterschaften in Finsterau, beim Motocross in Reisersberg sowie Rückholdienste und natürlich die Altkleidersammlungen. Nicht zu vergessen der Sanitätsdienst bei der alljährlichen Wallfahrt zur Tussetkapelle. seit ihrem Beginn im Jahr 1985. Im Rahmen ihrer Einweihung beging die Gruppe auch ihr 10-jähriges Gründungsfest. Seit 1987 gibt es auch eine Jugendgruppe und 2014 wurde eine Kindergruppe gegründet.
Doch nicht nur in der Betreuung ihrer Mitmenschen ließ die Gruppe aufhorchen. Sie nahm sich auch alten Bräuchen an, die in Philippsreut längst ausgestorben schienen. Dank ihnen gibt es seit 1980 wieder ein Sonnwendfeuer und auch die Wasservögel gehen seit diesem Jahr am Pfingstsonntag wieder durch das Dorf.
Ein großes Thema war es immer schon, einen Raum zu finden, in dem die Ausbildungen und Gruppenstunden stattfinden konnten. Deshalb war man froh und dankbar, als man die bescheidene Diensthütte am Skilift beziehen konnte. Mit viel Engagement und Eigenleistung wurde im Jahr 2010 die alte Hütte abgerissen und eine neue, größere Hütte erbaut.
Nach 35 Dienstjahren stellte Franz Friedsam 2011 sein Amt zur Verfügung, Nachfolger wurde Wolfgang Weber. Ab 2013 war Heidi Teufel Gruppenführerin, die seit 2005 schon für die Leitung der Jugendgruppe verantwortlich war. Seit Januar 2020 leitet Michael Ilg die Gruppe, Stellvertreter ist Hannes Schrottenbaum