Das Thema der berufsbegleitenden Weiterbildung zum Notfallsanitäter bzw. zur Notfallsanitäterin (NotSan) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Mit einem innovativen Pilotprojekt setzt das Malteser Bildungszentrum Westfalen (MBZ) in Dortmund neue Maßstäbe: Erfahrene Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung erhalten die Möglichkeit, sich innerhalb von 38 Monaten in Teilzeit zur Notfallsanitäterin bzw. zum Notfallsanitäter weiter zu qualifizieren.
Das Projekt, das unter der Leitung von Anita Oppong aus der Schulleitung der Notfallsanitäterausbildung in Dortmund entwickelt und evaluiert wurde, ist bereits von der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg genehmigt worden. Es sieht vor, dass Teilnehmende rund 60 Prozent ihrer Arbeitszeit weiterhin produktiv auf dem Rettungsmittel tätig sind. Von den insgesamt 3.200 Stunden praktischer Tätigkeit müssen lediglich 320 Stunden als Praktikantinnen bzw. Praktikant („Dritte“) absolviert werden. Die verbleibenden 2.880 Stunden können regulär im Rettungsdienst geleistet werden.
Die schulischen und klinischen Ausbildungsanteile erfolgen blockweise und bauen gezielt auf der vorhandenen Rettungssanitäter-Qualifikation auf. Ein detaillierter Ausbildungsplan liegt vor. „Angesichts des Fachkräftemangels im Rettungsdienst“, so Anita Oppong, „stellt sich nicht nur mir die Frage, inwiefern das aktuelle Modell der fünfjährigen Teilzeitausbildung zielführend sein kann.“ Von ihrem Pilotprojekt verspricht sich die erfahrene Notfallsanitäterin wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf Motivation und Durchhaltevermögen.
Das MBZ-Westfalen zeigt mit diesem Projekt, wie moderne Weiterbildung im Rettungsdienst praxisnah, wirtschaftlich und zukunftsorientiert gestaltet werden kann.
Kontakt:
Malteser Bildungszentrum Westfalen