Endlich ist er da: der neue moderne Herzenswunschkrankenwagen, mit dem die Malteser ab sofort Menschen in ihrer letzten Lebensphase Fahrt- und Reisewünsche erfüllen werden. Das Fahrzeug ist kein normaler Krankentransportwagen, sondern mit einer speziellen Ausstattung den besonderen Bedürfnissen dieser Fahrgäste angepasst. So kann beispielsweise mit einem Lichtkonzept die Atmosphäre im Fahrzeuginneren während der Fahrt angenehm gestaltet werden.
Bis es so weit war, gab es eine lange Phase der Planung und Vorbereitung. Viel Energie und Herzblut flossen in das Projekt, das auch nur durch großzügige Spenden und Unterstützung möglich gemacht werden konnte. Einen Großteil haben die Sozialstiftung NRW und die erzbischöfliche Stiftung St. Kilian mit Stiftungsgeldern beigesteuert. Aber auch viele andere Initiativen, insbesondere aus dem Raum Gütersloh, haben sich engagiert. Darunter die Vereine „Laufen und Gutes tun“ aus Rheda-Wiedenbrück und „Der Bahnhof“ aus Avenwedde. „Jedem Spender gilt unser großer und aufrichtiger Dank“, sagt Thorsten Heß, Koordinator der Herzenswunschkrankenwagen der Malteser in der Erzdiözese Paderborn und Beauftragter in Gütersloh, „auch die vielen privaten Zuwendungen, die uns erreicht haben – wie Erlöse vom Waffelbacken oder Sammlungen auf Geburtstagen – sind ein Teil dieser Erfolgsgeschichte.“
Malteser erfüllen Herzenswünsche im ganzen Erzbistum Paderborn
Bereits seit 2019 erfüllen die Malteser im Raum des Erzbistums Paderborn Herzenswünsche. Gestartet wurde mit einem für diese Zwecke ausgeliehenen Krankentransportwagen im Raum Ostwestfalen-Lippe. Ebenfalls 2019 wird in Bad Laasphe ein Herzenswunschkrankenwagen für die Region Südwestfalen stationiert. Wenig später kommt in Dortmund – für den Raum Ruhrgebiet-Hellweg – ein drittes Fahrzeug dazu. An allen drei Standorten mit dabei: Malteser Teams, die mit viel Motivation, Herzenswärme und auch medizinisch fachlicher Kompetenz für ihre Fahrgäste sorgen und einen letzten Fahrtwunsch wahr machen. Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer Siegfried Krix betont in seiner Ansprache: „Jede Geschichte hinter Herzenswunschfahrten ist einzigartig, mit eigenen Schicksalen, Menschen und Familien dahinter. Fahrten, die ohne das ehrenamtliche Engagement der Helferinnen und Helfer nicht möglich wären.“ Oft seien es nicht die großen Reisen, die für Menschen am Ende ihres Lebensweges wichtig sind; es ist die Fahrt zum Grab eines Angehörigen, noch einmal in die Wohnung fahren, noch einmal die eigenen Hühner füttern.
Zur feierlichen Einweihung in Gütersloh erwartete die rund 100 Gäste ein großes silbriges Überraschungspaket. Die Malteser hatten den neuen Herzenswunschkrankenwagen in Folie gepackt. Enthüllt wurde das nagelneue Fahrzeug von den Maltesern und ihren Ehrengästen Ralph Brinkhaus, MdB und Schirmherr des Herzenswunschkrankenwagens, Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz sowie Marco Schmitz, MdL und Vertreter der Sozialstiftung NRW. Gute Tradition bei den Maltesern ist, ein neues Fahrzeug zur Indienststellung sowie alle, die künftig damit unterwegs sind, zu segnen. Diesen Segen brachte Erzbischof Benz aus und betonte, dass die Erfüllung eines Herzenswunsches, ein Zeichen der Würde und der Wertschätzung der Bedürfnisse von Menschen am Ende ihres Lebens seien.
Ein großer Dank von Koordinator Thorsten Heß ging auch die Vertreter der Fa. Medicop aus Slowenien und der Fa. eLBe Sonderfahrzeuge, Schönebeck, die als Ausrüster von Rettungswagen und Spezialfahrzeugen professionell und zuverlässig alle Wünsche und Bedarfe der Malteser für ihren Herzenswunschkrankenwagen erfüllten.
Ehrung für Wilfried Hinzmann
Im Anschluss an die Segnung gab es für den stellvertretenden Beauftragten der Malteser in Gütersloh Wilfried Hinzmann (70) noch eine besondere Überraschung. Seit über 50 Jahren ist er der Hilfsorganisation verbunden und, so die Laudatorin Ingrid Hollenhorst, stellvertretende Bürgermeisterin aus Gütersloh, immer da, wann man ihn braucht. Ohne ihn wären die Malteser in Gütersloh nicht das, was sie heute darstellen. Schon früh hat er Führungsverantwortung bewiesen und ist seit fast 40 Jahren stellvertretender Beauftragter vor Ort; stets als die unverzichtbare und rechte Hand des Beauftragten. Ein wahres Ehrenamt-Urgestein, der auch in seinem Heimatquartier Spexard noch heute regelmäßig im Sanitätsdienst bei Veranstaltung anzutreffen ist. Als Vertreterin des Malteserordens überreichte Marion Freiin von Graes Hinzmann den Verdienstorden ‚pro merito melitensi‘ in Bronze. Die Überraschung war mehr als gelungen: dem frisch Geehrten fehlten buchstäblich die Worte, als er die Auszeichnung und Glückwünsche entgegennahm.
Die Feier klang mit angeregten Gesprächen, kühlen Getränken und einem von den Feldküchen-Team der Malteser Gütersloh zubereiteten Burger- und Salatbuffet aus. Für die musikalische Begleitung sorgte das Bläserquintett des Jugendmusikkorps Avenwedde.