Um die Inklusion und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Einschränkungen in Schulen zu erleichtern, bieten die Malteser im Oldenburger Land einen Schulbegleitdienst an. Im Landkreis Vechta seit drei Jahren etabliert, können Eltern seit diesem Schuljahr nun auch im Landkreis Cloppenburg die Möglichkeit in Anspruch nehmen, ihren Kindern eine hauptamtliche Schulbegleitung zur Seite zu stellen.
„Vom Schulbegleitdienst profitieren natürlich in erster Linie die Kinder und Jugendlichen“, sagt Ellen Ahlers, Diensteleiterin Schulbegleitdienst der Malteser im Oldenburger Land. „Aber auch für die Eltern ist es schön zu sehen, wie sich ihr Kind entwickelt, und auch das Lehrpersonal erfährt eine große Entlastung“, zählt sie auf.
Derzeit werden insgesamt rund 70 Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen vom Malteser Schulbegleitdienst vor allem im Landkreis Vechta unterstützt. So wie Markus. Er ist 16 Jahre und besucht das Gymnasium Antonianum in Vechta. Der Elftklässler hat Asperger-Autismus. Dieses steht verkürzt ausgedrückt für Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, stereotype Verhaltensmuster und „Inselbegabung“ (Quelle: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org). Markus profitiert bereits seit drei Jahren vom Malteser Schulbegleitdienst. Seit zwei Jahren bildet er zusammen mit Schulbegleiterin Tanja Kallage ein Team. „Ich helfe Markus, den Schulalltag möglichst selbstständig zu meistern“, erklärt Tanja Kallage. „Es macht mir eine große Freude, zu sehen, wie Markus sich entwickelt. Und es gibt auch mir sehr viel.“ Markus selbst betont: „Sie gibt mir Sicherheit im Schulalltag, damit ich motiviert den Tag bestreiten kann.“
Vor Schulbeginn treffen sich beide auf dem Schulhof und gehen gemeinsam in den Klassenraum. Tanja Kallage sitzt mit im Unterricht, registriert, wie der 16-Jährige im Unterricht zurechtkommt. Hilft ihm - wenn notwendig – den Überblick bei den Unterrichtsmaterialen zu behalten. Manchmal strömen zu viele Eindrücke auf ihn ein. Dann geht sie mit ihm aus dem Unterricht, bis er sich wieder gesammelt hat. Auch in den Pausen ist Tanja Kallage bei ihm. Sowieso bildet sie in ihrer Funktion als Schulbegleiterin die soziale Brücke zum einen zwischen Eltern und Schule, zum anderen zwischen Markus und den Mitschülerinnen und -schülern sowie dem Lehrpersonal.
Markus‘ Lehrer Sigurd Reischauer kann die Positiveffekte bestätigen. „Dass Frau Kallage als Schulbegleiterin Markus im Unterricht unterstützt, stellt eine große Entlastung dar. Durch den engen Austausch kann ich ihn leichter einschätzen und besser fördern. Auf der anderen Seite bleibt meine Aufmerksamkeit für seine Mitschülerinnen und Mitschüler erhalten, zum Beispiel wenn Markus während des Unterreichts eine Reizüberflutung erfährt und eine Pause benötigt. Dann begleitet sie ihn aus dem Unterricht und gibt ihm die Zeit, die er braucht“, so Reischauer. Dieser Einschätzung schließt sich Nurullah Görens an. Er ist Schulsozialpädagoge am Gymnasium Antonianum und steht in engem Kontakt zu Schülerinnen und Schülern, deren Eltern und den Lehrern. Zudem ist er Kontaktperson für Eltern, die sich für ihr Kind eine Schulbegleitung wünschen. „Ohne Schulbegleitung würde es für die Lehrerinnen und Lehrer sehr viel schwieriger sein, ihr Fach zu vermitteln. Sie haben ja auch noch die anderen Schülerinnen und Schüler, um die sie sich kümmern müssen.“
Kontakt Schulbegleitdienst Landkreis Cloppenburg:
Laura Spils, Pädagogische Koordinatorin Landkreis Cloppenburg
Telefon: 0151 107 999 18
E-Mail: laura.spils@malteser.org
Kontakt Schulbegleitdienst Landkreis Vechta:
Monique Rolfsmeyer, Pädagogische Koordinatorin Schulbegleitdienst Landkreis Vechta
Telefon 0 44 41 9250 156
E-Mail: monique.rolfsmeyer@malteser.org