Interview mit Diözesanjugendsprecherin Melissa Meier

Was war bislang dein schönster MaJu-Moment?
Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Ich glaube es gibt zig schöne Momente, wenn man mit Kindern und Jugendlichen arbeitet. Aber Highlights waren auf jeden Fall meine erste Gruppenstunde und als die „Kids“ ihre erste eigene Gruppenstunde als zukünftige Gruppenleitungen geplant haben. Natürlich war das Bundesjugendlager 2024 ein wunderschönes Erlebnis, allein schon wegen der Location am Nordseestrand in Hooksiel.

Warum passen Jugend und ehrenamtliches Engagement gut zusammen?
Für mich kann ich sagen: Die Gemeinschaft, die ich im Ehrenamt bei den Maltesern erlebe, ist wirklich großartig. Hier kann ich mich mit meinen Ideen und Fähigkeiten optimal einbringen und weiterentwickeln. Es geht doch darum, gemeinsam Spaß zu haben, anderen zu helfen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Ehrenamtlich aktiv zu werden, ist ja auch nicht ans Alter gebunden. Wer Lust darauf hat, kann sich einbringen – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft. Hier bieten wir Malteser viele Möglichkeiten.

Wie sehen diese aus, bzw. wo können sich junge Menschen ehrenamtlich einbringen?
Als Helfer und Helferinnen bei Aktionen wie zum Beispiel dem Pfingstzeltlager oder dem Bundesjugendzeltlager; als Gruppenleitung – nach den entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen - oder auf Bundesebene in spannenden Arbeitskreisen zu Themen wie „Musik in der Malteser Jugend“ oder „Strukturen und Wahlordnung“. Hier kann man aktiv die Arbeit der Malteser Jugend mitgestalten.
Die meisten, die sich in der MaJu engagieren, sind bereits in anderen Malteser Bereichen aktiv, beispielsweise in der SchnellEinsatzGruppe, in der Erste-Hilfe-Ausbildung oder dem Schulsanitätsdient. Ich bin zum Beispiel selbst zusätzlich in der SchnellEinsatzGruppe der Malteser in Visbek aktiv.

Welche Ziele hast du als Jugendsprecherin, bzw. der Jugendführungskreis für die Amtszeit?
Unser Jugendführungskreis plant die Jugendarbeit in unserer Diözesangliederung. Unser Kernziel ist, die Malteser Jugend insgesamt im Oldenburger Land zu stärken. Wir wollen die bestehenden Gruppen fördern und gleichzeitig Gliederungen, die bislang keine Malteser Jugend vor Ort haben, dabei unterstützen, neue MaJu-Gruppen zu bilden. Bislang gibt es vier aktive MaJu-Gruppen – hier gibt es also noch Potential.

Was sind die Pläne, um die MaJu im Oldenburger Land bekannter zu machen?
Wir wollen vor allem in Social Media noch präsenter werden. Hier bieten wir den Gliederungen unsere Unterstützung an. Aber auch unsere eigenen Kanäle auf Diözesanebene wollen wir besser nutzen.

Und welche Projekte und Initiativen liegen dir besonders am Herzen?
Mir sind gerade Aktionen wie das Spiri Wochenende (religiöses Wochenende Anm. d. Red.) für Gruppenleiter wichtig, wo man aktiv mit den Gruppenleitungen in den Austausch geht. Wir haben an dem Wochenende ein Thema, zu dem Input vorbereitet wird. Aber es bleibt immer Zeit genug für Themen, die von Gruppenleitungen mitgebracht werden. Wichtig sind auch Aktionen zur Motivation von Gruppenkindern, wie beispielsweise Tagesausflüge in Freizeitparks, eine Aktionsnacht zu Halloween oder unsere Zeltlager etc..

Anderes Thema: Dialog zwischen den Generationen innerhalb des Malteser Hilfsdienstes - Wie kann dieser weiter gefördert werden?
Indem sich beide Seiten nicht scheuen, Fragen zu stellen, die jeweils andere Perspektive respektieren und bei Entscheidungen kompromissbereit und transparent sind. Die Malteser Jugend ist ja auf allen Ebenen in die verbandlichen Strukturen des Malteser Hilfsdienstes e.V. eingebunden. Es gibt verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen für den gegenseitigen Austausch, z. B. Versammlungen wie die Diözesanversammlung. Übrigens findet diese auf Antrag der Malteser Jugend in unserer Diözesangliederung seit 2023 nicht mehr alle zwei Jahre sondern jedes Jahr statt. Für uns ist das wichtig, da wir so jährlich zusammenkommen und auch Dinge beschlossen werden können. Gerade der Austausch ist uns wahnsinnig wichtig.

Welche Erwartungen hinsichtlich der Unterstützung von den älteren Mitgliedern und Führungspersonen der Malteser gibt es?
Aus dem Erwachsenenverband und dem Vorstand erwarten wir Akzeptanz und Rücksichtnahme, wenn wir auch unsere eigenen Wege gehen möchten: Sei es bei der Werbung von neuen Mitgliedern, da man Kinder und Jugendliche anders als Erwachsene anspricht, oder bei Aktionen und Zeltlagern. Aber auch bei Themen wie gendergerechte Sprache, Nachhaltigkeit und Spiritualität ist die Malteser Jugend anders aufgestellt als der Erwachsenenverband. Hier wünschen wir uns ebenfalls Akzeptanz und im besten Fall sogar Unterstützung bei Themen, die uns am Herzen liegen.
Für unseren Einsatz, dass wir als Malteser Jugend die Ehrenamtlichen von morgen für die Malteser interessieren – ob durch unsere Gruppenstunden für Kinder und Jugendliche, kleinere Aktionen wie Pizzabacken o.ä. oder die verschiedenen Zeltlager – benötigen wir Unterstützung in allen Bereichen! Sei es hinsichtlich des benötigten Materials - Zelte, Feldbetten etc. - Expertisen oder einfach „Men- and Women-Power“.

Zusatzinformation:
Zum Jugendführungskreis gehören aktuell:

  • Melissa Meier, Diözesanjugendsprecherin (Gliederung Visbek)
  • Elisa Böckenstette, stellv. Diözesanjugendsprecherin (Gliederung Lohne)
  • Marile Feldhaus, Jugendvertreterin (Gliederung Visbek)
  • Johann Brinkmann, Jugendvertreter (Gliederung Vechta)
  • Marius Bokern, Beratendes Mitglied (Gliederung Lohne)
  • Lukas Lohmann, Beratendes Mitglied (Gliederung Lohne)
  • Sophie Gawellek (nicht gewählt), Diözesanjugendreferentin
  • Bernd Holtkamp (nicht gewählt), als Diözesanjugendseelsorger
  • Stephan Grabber (nicht gewählt), Bereichsleiter Ehrenamt der Malteser im Oldenburger Land

 

Das Interview führte: Ulrike Berg


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