Im Fokus: Ausbildung im Rettungsdienst und Gemeinde-Notfallsanitäter

Menschen, Kleidung, Rettungsfahrzeug, Halle
Ließen sich die RettArena zeigen: die CDU-Abgeordneten der Oldenburger Gruppe des Niedersächsischen Landtages. Bei ihrem Besuch des Malteser Schulungszentrums Nellinghof ging es auch um das Projekt Gemeinde-Notfallsanitäter. Foto: Malteser / Ulrike Berg
Frau, Rettungswagen
Lisa Thölking, seit 2018 Lehrkraft im Malteser Schulungszentrum Nellinghof, erläuterte die Ausbildung im Rettungsdienst und die Vorzüge der Malteser RettArena.
Menschen, Kleidung, Fahrzeug, Haus
(v. r.) Oliver Peters (Bereichsleiter Notfallvorsorge der Malteser im Bezirk Oldenburg), Manuel Hörmeyer (Geschäftsführer der Malteser im Bezirk Oldenburg) und Sebastian Jütte (Leiter Rettungsdienst Landkreis Vechta), begrüßten die CDU-Landtagsabgeordneten der Wahlkreise im Oldenburger Land und die CDU-Vorsitzenden aus Neuenkirchen und Vörden zum Informationsbesuch. Ausbilderin Lisa Thölking (8. v. r.) und Gemeindenotfallsanitäterin Lisa Hollinden (10. v. r.) gaben interessante Einblicke in ihre Tätigkeiten.

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchten die CDU-Abgeordneten der Oldenburger Gruppe des Niedersächsischen Landtages kürzlich das Malteser Schulungszentrum Nellinghof. Malteser Bezirksgeschäftsführer Manuel Hörmeyer, Bereichsleiter Notfallvorsorge Oliver Peters, Leiter Rettungsdienst Landkreis Vechta Sebastian Jütte und Lehrkraft Lisa Thölking, in Vertretung der Schulleitung, begrüßten Christian Calderone, Saskia Buschmann, Christoph Eilers, Katharina Jensen, Jens Nacke, Lukas Reinken, Ulf Thiele und Björn Thümler. Gemeinsam mit Nicholas Hepple und Tobias Lahrmann, den CDU-Vorsitzenden aus Vörden und Neuenkirchen, ließen sie sich ausführlich über die Rettungsdienst-Ausbildung im Schulungszentrum und über das Projekt Gemeinde-Notfallsanitäter informieren.

Lisa Thölking, seit 2018 Lehrkraft im Malteser Schulungszentrum, stellte die Einrichtung mit RettArena vor und verwies darauf, dass seit 2023 zwei Jahrgänge ausgebildet würden. – Ausbildungsstarts: 01. April und 01. August. „Es mangelt nicht an Bewerberinnen und Bewerbern, aber wir kommen an unsere Kapazitätsgrenzen. Unser Einzugsgebiet ist groß. Während des Blockunterrichts bleiben die angehenden Rettungskräfte in der Regel in unserem Internat“, so Thölking. Bereichsleiter Oliver Peters bekräftigte: „Wir müssen erweitern und modernisieren, um den angehenden Rettungskräften und Notfallsanitätern bestmögliche Voraussetzungen für die Aus- und Weiterbildung zu bieten. Hier sind wir auf die Unterstützung der Politik angewiesen.“

Im Schulungszentrum findet auch der schulische Part der mehrmonatigen Fachweiterbildung von Notfallsanitätern zu Gemeinde-Notfallsanitätern statt. Den Einsatz von Gemeinde-Notfallsanitätern ins Niedersächsische Rettungsdienstgesetz (NRettDG) einzubringen, das ist das Ziel, um Planungs- und Rechtssicherheit für die beteiligten Akteure zu schaffen . Die Gesetzes-Novellierung steht noch für das laufende Jahr an. 2019 war das Projekt Gemeinde-Notfallsanitäter in Kooperation mehrerer Partner gemeinsam mit dem Land Niedersachsen gestartet worden. Wissenschaftlich begleitet war es eigentlich auf zwei Jahre ausgelegt. „Für die Fortsetzung hangeln wir uns von Jahr zu Jahr“, so der Leiter Notfallvorsorge, Oliver Peters. Planungsunsicherheit und Frustration seien die Folge. Dabei seien die Positiveffekte des Einsatzes von Gemeinde-Notfallsanitätern für die gesamte Notfallversorgen belegt – durch Begleitstudien „und durch unsere eigenen Erfahrungen im Landkreis Vechta und in der Stadt Oldenburg“, so Peters. „Bis zu 70 Prozent der Menschen, zu denen unsere Gemeinde-Notfallsanitäter gesandt werden, können zuhause versorgt werden. Er ermöglicht also einen ressourcenschonenden Einsatz in Fällen, bei denen in der Alarmierung der Rettungsleitstelle keine Notfall- bzw. Transportindikation vorzuliegen scheinen.“ Der Einsatz von Gemeinde-Notfallsanitätern wirke sich auch positiv auf die Bindung von Rettungssanitätern und vor allem Notfallsanitätern im Beruf aus, ergänzte Sebastian Jütte.

Bei den CDU-Landtagsabgeordneten stießen die Argumente auf offene Ohren. Die CDU hatte bereits einen Antrag zur gesetzlichen Verankerung des Gemeinde-Notfallsanitäters in NRettDG im Landtag eingebracht. „Aber bei der Umsetzung klemmt es derzeit“, sagte Christian Calderone (Wahlkreis 73 Bersenbrück). Man wolle dem Antrag jetzt noch mehr Nachdruck verleihen.


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