Gemeinde-Notfallsanitäter: Innenministerin informiert sich vor Ort

Zwei Frauen, Taschen und ein Fahrzeug
Gemeinde-Notfallsanitäterin Lisa Hollinden im Gespräch mit der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Foto: Malteser / Ulrike Berg
Ein Mann sowie Bild und Text an der Wand
Oliver Peters, Bereichsleiter Notfallvorsorge im Bezirk Oldenburg, verweist in seinem Vortrag auf die Positiveffekte des Einsatzes von Gemeinde-Notfallsanitätern. Foto: Malteser / Ulrike Berg
11 Frauen und Männer, Taschen und ein Fahrzeug
Lisa Hollinden, Daniela Behrens, Christoph Eilers (CDU-Landtagsabgeordneter), Tobias Gerdesmeyer (Landrat Landkreis Vechta), Hendrik Gellhaus (Leiter Rettungsdienst Oldenburg-Nord), Dr. Christoph Reinke (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Landkreis Vechta), Manuel Hörmeyer (Geschäftsführer der Malteser im Bezirk Oldenburg), Oliver Peters (Bereichsleiter Notfallvorsorge der Malteser im Bezirk Oldenburg), Sebastian Jütte (Leiter Rettungsdienst Landkreis Vechta), Alexander Helmke (Leiter Rettungswache Vechta) und Sandra Sollmann (1. Stadträtin der Stadt Vechta) Foto: Malteser / Ulrike Berg

„Ich bin ein Fan des Projektes Gemeinde-Notfallsanitäter“, sagte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens während ihres Informationsbesuchs beim Malteser Rettungsdienst in der Bezirkszentrale am vergangenen Donnerstag in Vechta. „Ihr Apell für eine rechtlichen Grundlage ist gerechtfertigt. Die Schaffung dieser Grundlage ist aber komplex“, gab sie zu bedenken. Behrens wurde auf dieser Station ihrer Sommertour von Oliver Peters, Bereichsleiter der Malteser Notfallvorsorge für den Bezirk Oldenburg, Manuel Hörmeyer, Bezirksgeschäftsführer der Malteser, und Tobias Gerdesmeyer, Landrat des Landkreises Vechta, begrüßt. Peters betonte die Dringlichkeit, den Gemeinde-Notfallsanitäter in die anstehende Novellierung des Niedersächsischen Rettungsdienst-Gesetzes einzubringen.

Der Grund: 2019 war das Projekt in Kooperation mehrerer Partner gemeinsam mit dem Land Niedersachsen gestartet worden. Wissenschaftlich begleitet war es auf zwei Jahre ausgelegt. „Wir hangeln uns aber immer noch von Jahr zu Jahr. Das führt zu Planungsunsicherheit und Frustration“, stellte der Leiter Notfallvorsorge klar. Dabei habe sich der Gemeinde-Notfallsanitäter bewährt. Sein Einsatz wirke positiv, denn er entlaste die gesamte Notfallversorgung: „Bis zu 70 Prozent der Menschen, die einen Rettungsdienst alarmieren, können durch Gemeinde-Notfallsanitäter zuhause versorgt werden, weil kein lebensbedrohlicher Gesundheitszustand oder eine Transportindikation vorliegen. Das zeigen Begleitstudien und das belegen auch unsere eigenen Erfahrungen im Landkreis Vechta und in der Stadt Oldenburg.“

Aus erster Hand berichtete Gemeinde-Notfallsanitäterin Lisa Hollinden aus ihrem Einsatzalltag und bestätigte die Positiveffekte. Sie ist eine von insgesamt zwölf Gemeinde-Notfallsanitäterinnen und -sanitätern des Rettungsdienstes im Landkreis Vechta. Verteilt auf vier Wachen fahren sie jährlich insgesamt rund 1.500 Einsätze. In den meisten Fällen können sie die Patienten vor Ort versorgen. Sollte sich die Situation dennoch ernster darstellen, sind Hollinden sowie ihre Kolleginnen und Kollegen sektorübergreifend vernetzt und organisieren die weiterführende Versorgung.

„Es ist ein Erfolgsmodell“, darin waren sich alle einig. Landrat Tobias Gerdesmeyer verwies gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst des Landkreises Vechta, Dr. Christoph Reinke, darauf, dass eine Rechtssicherheit auch für die Leitstellen immens wichtig sei.

„In den wesentlichen Fragen stimmen wir überein“, sagte Behrens. „Der Gemeinde-Notfallsanitäter ist für ganz Niedersachsen wünschenswert.“ Man müsse aber schauen, welches rechtliche Instrument seinen Einsatz zukunftsfähig macht.


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