Ein starkes Zeichen europäischer Solidarität:
Bereits zum Auftakt stand eine gemeinsame MANV-Übung (Massenanfall von Verletzten) auf dem Plan – mit Teams verschiedenster Länder. Trotz unterschiedlicher Sprachen, Ausbildungsstufen und medizinischer Standards gelang es, im Ernstfall effizient zusammenzuarbeiten. Im Mittelpunkt: ein gemeinsames Grundverständnis von Hilfe, getragen von gegenseitigem Respekt und Klarheit in der Kommunikation.
Vier weitere Übungsszenarien forderten unsere Teams:
Stromunfall an der Seilbahn: Verbrennungen 3. Grades an Arm & Bein – 16 % Körperoberfläche betroffen. Maßnahmen: Wärmeerhalt, Flüssigkeitstherapie, Schockprophylaxe.
Amputationsverletzung bei Bootsmotor-Reparatur: Abgetrennter Arm, kritische Blutung. Vorgehen: Blutstillung mit Tourniquet, Schockmanagement, Betreuung der Angehörigen.
Verkehrsunfall mit Polytrauma: Rippenfraktur mit Atemgefahr, Beckenfraktur mit innerer Blutungsgefahr, offene Unterschenkelfraktur – klassisches Hochrisikoszenario.
Jugendliche nach Drogenparty in Ruine: Zwei intoxikierte Patienten mit Opiateinstichen, zwei weitere Beteiligte. Schwierigkeit: Erkennung, Priorisierung, parallele Versorgung.
Zusätzlich nutzten wir die Reise für unseren Auslandsdienst:
Seit über 10 Jahren unterstützen die Malteser Lippstadt ein Frauenhaus in Wroclaw. Im Gespräch mit der Leitung ging es nicht nur um aktuelle Herausforderungen, sondern vor allem um einen partnerschaftlichen Austausch: Welche Bedarfe bestehen konkret? Wo kann Unterstützung in Zukunft noch gezielter und nachhaltiger ansetzen? Es war ein offener, menschlicher Dialog – getragen von gegenseitigem Vertrauen und dem gemeinsamen Ziel, Hilfe dort zu leisten, wo sie am meisten gebraucht wird.
Unser Fazit:
Dieses Manöver hat einmal mehr gezeigt: Grenzen spielen in der Hilfe keine Rolle. Was zählt, ist der Wille, gemeinsam zu handeln – ob in Polen, Deutschland oder anderswo.