Demenz-Begleitung: Willkommen im Café Malta!

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FUENF6/Lena Kirchner

Die letzten Jahre waren nicht leicht für Cornelia Blochberger, die als selbstständige Heilpraktikerin ihren Lebensunterhalt verdient: Erst wurde bei ihrer Mutter Demenz diagnostiziert, dann erlitt diese einen Herzinfarkt. Im Frühjahr 2022 gab eine Freundin ihr den Tipp mit dem Café Malta. In der Betreuungsgruppe der Malteser können Menschen mit beginnender Demenz beim gemeinsamen Singen, Basteln oder Kochen unbeschwerte Stunden verbringen. ­Zugleich werden pflegende Angehörige wie Cornelia Blochberger entlastet. Denn die Pflege eines Menschen mit Demenz ist ein Vollzeitjob.

Demenzkompetenz auf allen Ebenen

Mit rund 1,8 Millionen Betroffenen in Deutschland ist Demenz eine „Not unserer Zeit“, erläutert Nina Basteck, Leiterin der Fachstelle Demenz. Das Thema aus der Tabuzone zu holen und einen kompetenten Umgang mit der Krankheit in allen Einrichtungen und Diensten zu verankern, ist seit 15 Jahren ein Herzensanliegen der Malteser. Darum werden alle ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitenden mit Seniorenkontakt, auch im Hausnotruf oder im Rettungsdienst, intensiv geschult. Etwa 100 Dienste bundesweit, von Betreuungsgruppen über den Besuchsdienst bis hin zu Gesprächskreisen für pflegende Angehörige schenken Betroffenen Lebensfreude und unterstützen die Familien. Im Projekt Junior-Demenzbegleiter engagieren sich auch Schülerinnen und Schüler für Menschen mit Demenz.

„Mutter soll es schön haben“

Für Cornelia Blochberger, die Tochter der an Demenz erkrankten Hildegard Platzer, ist diese Unterstützung ein Segen. Denn das Wohl ihrer Mutter im letzten Lebensabschnitt liegt ihr sehr am Herzen. „Die familiäre Einbindung, die Mutter so dringend braucht, können wir aufgrund unserer Berufstätigkeit kaum leisten. Die beiden ehrenamtlichen Demenzbegleiterinnen und das Café Malta sind ihre zweite Familie“, freut sich die 59-Jährige.

Dass Blochberger nicht übertreibt, zeigt sich im November 2022, als ihre Mutter nach einer überstandenen Corona-Erkrankung zwar geschwächt, aber glücklich ins Café Malta zurückkehrt: Als die ersten Töne des Café- Malta-Lieds erklingen, stimmt Hildegard Platzer begeistert ein in den Text, der so viel Wärme und Verbundenheit ausstrahlt.

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Spielen, Basteln und Singen trainieren Koordination und Erinnerungsvermögen.
Katharina Eckhard
Spielen, Basteln und Singen trainieren Koordination und Erinnerungsvermögen.
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Cornelia Blochberger (rechts) mit ihrer Mutter Hildegard Platzer.
FUENF6/Lena Kirchner
Cornelia Blochberger (rechts) mit ihrer Mutter Hildegard Platzer.
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Im Projekt „Junior-Demenzbegleiter“ lernen Jung und Alt voneinander.
FUENF6/Lena Kirchner
Im Projekt „Junior-Demenzbegleiter“ lernen Jung und Alt voneinander.
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