Wenn wir über Nachhaltigkeit und klimafreundliches Verhalten nachdenken, landen wir – richtigerweise – sehr schnell beim Thema Energieverbrauch durch Heizen. Richtig, denn das Verheizen fossiler Energieträger ist eine der stärksten Quellen für menschengemachten CO2-Ausstoß. Wenn es jedoch draußen so warm ist wie in den letzten Wochen, scheint diese Problematik wie pausiert. Bei diesen Temperaturen suche ich mir immer gern Möglichkeiten, mich irgendwie abzukühlen. Leider sind die Auswahlmöglichkeiten neben dem See (der während der Arbeitszeit unerreichbar scheint) häufig sehr energieaufwändig. Klimaanlagen oder mein geerbter Ventilator aus dem vorletzten Jahrzehnt sind hier nur zwei Beispiele.
Ich sitze also hier an meinem Schreibtisch, blicke auf die geöffneten Fenster meiner Nachbarschaft und frage mich: Wie können wir uns denn eigentlich auch im Sommer klimafreundlich verhalten und an welchen Stellen ist dieses Verhalten kein Verzicht, sondern ein Gewinn? Antworten auf diese Frage möchte ich mit folgender, beispielhafter Liste geben.
Balkon-Photovoltaik: Saubere Energie von zu Hause aus
Die Installation einer Photovoltaikanlage ist häufig Hausbesitzenden vorbehalten und kann darüber hinaus sehr kostspielig sein. Für all diejenigen, die wie ich zur Miete in einer Stadt wohnen, kann eine Balkon-Photovoltaikanlage eine der Möglichkeiten sein, sich an der Energiewende zu beteiligen. Diese Anlagen sind wesentlich kompakter und einfacher zu installieren. Der Malteser Sebastian Müller hat kürzlich ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht. Die Vorteile der Solarpanele am Balkon liegen nicht nur im Sommer auf der Hand: Bei Sonnenschein produzieren Sie Ihren eigenen sauberen Strom, der zumindest einen Teil Ihres Energieverbrauchs decken kann und damit Ihren CO2-Ausstoß verringert. Auch wenn die Anschaffungskosten etwas höher liegen als bei den anderen Tipps, sparen Sie mit jeder kWh aus Eigenproduktion an Ihrer Stromabrechnung beim Versorger.
Kosten der Maßnahme: ab ca. 500€ (abhängig von der Leistung der Anlage)
Durchlaufbegrenzer: Wassersparen leicht gemacht
Neben den Abkühlungsoptionen See und Freibad können wir uns natürlich auch einfach zu Hause unter die erfrischende Dusche stellen. Doch dabei sollten wir nicht vergessen, dass Wasser eine kostbare Ressource ist. An dieser Stelle kann die Installation von Durchlaufbegrenzern in Duschkopf und Wasserhähnen Abhilfe schaffen. Diese kleinen Zusatzarmaturen reduzieren den Wasserdurchfluss, ohne dass wir den Komfort beim Duschen oder Händewaschen beeinträchtigen. Dies führt zu einer erheblichen Einsparung von Wasser und reduziert somit natürlich auch die Kosten auf der Wasserabrechnung.
Kosten der Maßnahme: pro Wasserhahn ca. 2€ und 5 Minuten Installationsaufwand
Wassersprudler: Erfrischung mit guter Klimabilanz
Was gibt es Schöneres, als an einem heißen Sommertag ein kühles Getränk zu genießen? Mit einem Wassersprudler lässt sich unser trinkbares Leitungswasser im Handumdrehen in ein prickelndes Getränk verwandeln, ohne auf Einweg- oder Mehrwegflaschen zurückzugreifen. Das spart sowohl Plastikabfall und Lieferwege als auch aufwändige Reinigungs- und Abfüllprozesse. Deshalb stößt Leitungswasser 586-mal weniger CO2 aus als Flaschenwasser.
Kosten der Maßnahme: durchschnittlich ca. 100€ (Kartuschenwechsel nach 60l ca. 6€)
Weitere Ideen für klimafreundliches Verhalten im Sommer
Mobilität: Noch mehr Radeln als sonst
Im Sommer sind wir viel draußen unterwegs und legen dabei unzählige kurze Strecken zurück. Gerade bei schönem Wetter können wir hier gut auf Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. So reduzieren wir unseren CO2-Fußabdruck und genießen gleichzeitig die warme Sommerluft.
Urlaub: Klimafreundliche Auszeit
Sommer ist Ferienzeit. Auch bei der Planung von Urlaubsreisen, können wir uns an vielen Stellen für die Nachhaltigkeit entscheiden. Beispielsweise sind nähergelegene Ziele klimafreundlicher, weil sie mit Transportmitteln erreicht werden können, die weniger CO2 ausstoßen als ein Langstreckenflug.
Ernährung: Saisonal und regional
Alle, die einen eigenen Gemüsegarten besitzen, wissen: Sommerzeit ist Erntezeit. Aber auch auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt werden Sie feststellen, dass es aktuell ein deutlich größeres regionales Angebot gibt als im Winter. Mit dem Konsum von regionalen und saisonalen Lebensmitteln sparen wir CO2 ein, weil die Lieferwege (und damit auch ihr Kühl- und Lagerbedarf) deutlich kürzer sind.
Grillen: Wie schlemmen wir am klimafreundlichsten?
Das Grillfest mit Freunden und Familie gehört zum Sommer, wie das Helfen zu den Maltesern. Die nachhaltigste Variante hierbei wäre tatsächlich der mit Ökostrom betriebene Elektrogrill, auf dem hauptsächlich saisonales Gemüse aus der Region und wenig (am besten regionales) Fleisch liegt. Sollten Sie einen Holzkohlegrill besitzen, können Sie beim Kauf auf das Naturland-Siegel achten, das gewährleistet, dass das Holz nicht aus illegal gerodeten Urwäldern stammt.
Picknick: Nicht nur das Essen aus der eigenen Küche dabei
Auch das Picknicken ist eine Tätigkeit, die in Deutschland vor allem dem Sommer vorbehalten bleibt. Jedoch verschmutzen im Nachhinein oft einmalig benutzte Hinterlassenschaften die Umwelt. Warum testen Sie nicht beim nächsten Treffen im Park, wie es ist das eigene Besteck einzupacken? Teller (solange sich jede/r seinen eigenen mitbringt) wiegen auch nicht viel – kommt dann noch eine leere Mülltüte in die Tasche, kann die Umwelt aufatmen.
Liebe Malteser
Der Sommer bietet eine ideale Gelegenheit, um klimafreundliche Verhaltensweisen zu praktizieren und unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die Installation von Balkon-Solarpanelen ermöglicht es uns, erneuerbare Energien zu nutzen und von den zahlreichen Vorteilen sauberer Energie zu profitieren. Darüber hinaus können wir durch bewusste Entscheidungen im Alltag, wie nachhaltiges Reisen, sparsamen Wasserverbrauch und den Verzicht auf Holzkohle, unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Jeder kleine Schritt zählt, und gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt haben.