Vor Ort

Reisetagebuch Teil 1: Mit Malteser International in Afrika

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Pöhler/Malteser
Katharina Kiecol, Kati Nagel und Patrick Pöhler (v.l.) von den Maltesern vor Ort: Die drei besuchen Kenia und Äthiopien, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Das alles dominierende Thema: Hunger.

Am vergangenen Sonntag bin ich mit meinen Kolleginnen Katharina Kiecol von Malteser International und Kati Nagel aus dem Fundraising des MHD von Frankfurt aus nach Nairobi geflogen. Ziel unserer Reise ist es, Projekte in Kenia und Äthiopien zu besuchen. Im Vorfeld der Reise hatten wir einige Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere die Visa für die beiden Länder gestaltete sich als schwierig. Eine Woche vor der Reise waren alle Unterlagen da, sodass wir nach unserer Ankunft spätabends direkt ins Hotel konnten.

Nach einer kurzen Nacht ging es dann am nächsten Morgen früh um 6 Uhr mit dem Taxi und dem Länderkoordinator für Kenia, Martin Schömburg, zum lokalen Flughafen. Von dort sind wir mit einer kleinen Maschine einer christlichen Airline nach Logologo in den Norden geflogen. Vor dem Start gab der Pilot uns zunächst die Sicherheitsanweisungen, ehe es nach einem kurzen Gebet losging.

Auf dem Weg geht es vorbei an Affen, Antilopen - und Hunderten verendeten Tieren

Nach zwei Stunden Flugzeit über den Mount Kenya landeten wir auf einer Schotterpiste und wurden von unserer Partneragentur PACIDA am Flugzeug abgeholt. Nach 45 Minuten Fahrt nach Marsabit besuchten wir zunächst das Büro von PACIDA, ehe wir von dort aus unser erstes Etappenziel ansteuerten: North Horr. Eine kleine Gemeinde nordwestlich von Marsabit. Ein Trip, der uns auf über fünf Stunden abenteuerlichste Fahrt über eine Buckelpiste führte. Vorbei an Straußen, Affen und Antilopen. Aber auch an Hunderten verendeten Tieren. Kamele, Schafe, Ziegen und Kühe. Sie alle haben die Dürre nicht überlebt, die seit drei Jahren im Norden Kenias herrscht.

Die Tiere sind der Reichtum der Menschen hier. Sie geben Milch für die Kinder oder zum Verkauf auf den lokalen Märkten. Sie dienen als Tauschobjekt oder können verkauft werden. Jetzt sind so viele Tiere gestorben und bedrohen damit die Existenzen von hunderten Familien und tausenden und abertausenden Menschen. Ein furchtbares Schicksal, das wir aus nächster Nähe mitbekommen.

Der lang ersehnte Regen führte dazu, dass Flüsse zu reißenden Strömen wurden

Die Menschen hoffen seit Jahren auf Regen, der in der vergangenen Woche mal eingetroffen ist. Aber es hat für den Moment viel zu viel geregnet, der Boden konnte das Wasser nicht aufnehmen, sodass aus ausgetrockneten Flüssen reißende Ströme wurden. Durch den Regen und die damit verbundene Kälte wurden viele weitere Tiere in den Tod getrieben.

In North Horr kamen wir dann abends zum Sonnenuntergang in unserer einfachsten Bleibe in einer kirchlichen Mission an. Die Zimmer spartanisch ausgestattet, ohne fließendes Wasser und nachts ohne Strom, sodass auch der Ventilator um Mitternacht seinen Geist aufgab. Glücklicherweise endete die Nacht schon um 6 Uhr, weil wir am nächsten Morgen früh weiterwollten. Nach Illeret an den Lake Tukana. Wieder über fünf Stunden Buckelpiste. Doch davon beim nächsten Mal mehr.


Keine Boeing 737: Mit dieser kleinen Maschine einer christlichen Airline kommen die drei Malteser aber nach Logologo in den Norden Kenias. Vor dem Start wird gebetet.
Patrick Pöhler/Malteser
Keine Boeing 737: Mit dieser kleinen Maschine einer christlichen Airline kommen die drei Malteser aber nach Logologo in den Norden Kenias. Vor dem Start wird gebetet.
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Die Menschen vor Ort zu treffen ist das wohl wichtigste bei dieser Reise.
Patrick Pöhler/Malteser
Die Menschen vor Ort zu treffen ist das wohl wichtigste bei dieser Reise.
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Die Tiere sind abgemagert. Seit Jahren hat es hier zu wenig geregnet, die Landschaft ist karg.
Patrick Pöhler/Malteser
Die Tiere sind abgemagert. Seit Jahren hat es hier zu wenig geregnet, die Landschaft ist karg.
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Viele Tiere sind bereits verendet.
Patrick Pöhler/Malteser
Viele Tiere sind bereits verendet.
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Die Tiere waren der Reichtum der Menschen vor Ort.
Patrick Pöhler/Malteser
Die Tiere waren der Reichtum der Menschen vor Ort.
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