Würzburger Malteser ausgezeichnet: ​​​​​​​Facettenreich im Dienst am Mitmenschen

Geehrte und Gratulanten: Bürgermeister Martin Heilig bedankte sich bei langjährigen Malteserinnen und Maltesern für ihre verlässlichen Dienste und überreichte im Namen von Innenminister Joachim Herrmann Ehrenzeichen und Urkunden. Die Geehrten (jeweils von links außen): Steffen Unkhoff und Bastian Samfaß (3. Reihe), Dr. Udo Zeisel, Monika Selbach, Dr. Thomas Jarausch (mittlere Reihe), Gabriele Poßmayer, Klaus Quitschau, Martina Mirus und Mathias Schmid (vordere Reihe). Foto: Georg Wagenbrenner

Zu Beginn der Ehrung von insgesamt zehn Persönlichkeiten, die sich seit vielen Jahren beziehungsweise Jahrzehnten dem Malteser Hilfsdienst verschrieben haben, würdigte Bürgermeister Martin Heilig die Institution als solche: „Die Malteser gehören seit 60 Jahren zum Rückgrat des Bevölkerungsschutzes in Würzburg. Was 1962 mit Erste-Hilfe-Kursen begann, ist heute ein starkes Gefüge aus haupt- und ehrenamtlichem Engagement – getragen von rund 500 Frauen und Männern, die bereit sind, im entscheidenden Moment einzuspringen: im Sanitätsdienst, in der Betreuung, in der psychosozialen Unterstützung.“

 

Durch die Würdigung der unterschiedlichen Malteser-Biografien ergab sich in der Summe eine beeindruckende Leistungsschau. Einzelne Personen leisten erstaunliches, aber auch die Hilfsorganisation hat ihr Spektrum immer wieder erweitert und ist heute auf vielen Feldern unverzichtbar.

 

Für 25 Jahre ausgezeichnet

 

Bastian Samfaß ist seit 25 Jahren bei den Maltesern und hat nie aufgehört sich weiterzubilden. Vom ehrenamtlichen Sanitätsdienst zum Rettungssanitäter, zum Rettungsassistent, zum Notfallseelsorger bis zum Leiter der Psychosozialen Notfallseelsorge. Martin Heilig war an diesem Abend von vielen steilen Karriereleitern im Zeichen des Dienstes am Nächsten beeindruckt.

 

Auch Monika Selbach hat in 25 Jahren immer wieder neue Kompetenzen erworben, um Menschen in Notlagen zu helfen. Die gelernte Kinderpflegerin ließ sich zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ausbilden und stieg immer tiefer in den Katastrophenschutz ein. Als Zugführerin kümmerte sie sich um die Organisation und Fortbildung weiterer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Eine ihrer besonderen Herzensangelegenheiten ist, Menschen mit Behinderungen Wallfahrten beispielsweise nach Rom zu ermöglichen.

 

Dr. Thomas Jarausch ging für die Malteser Jahrzehnte in die Luft - als Notarzt auf dem Rettungshubschrauber Christoph 18. Der Facharzt für Anästhesiologie übernahm viele überregional bedeutsame Aufgaben und Leitungspositionen. Beispielsweise als Referent der Bayerischen Landesärztekammer, als regionaler Sprecher der Notärzte Bayerns und stellte seine Expertise in den Dienst der Allgemeinheit, beispielsweise durch die Einführung von Narkosemitteln auf der Malteser-Wache, damals ein bundesweites Novum. Auch er wurde nun für seinen 25-jährigen Einsatz ausgezeichnet.

 

Steffen Unkhoff war seit 2004 bei nahezu allen Katholikentagen dabei, wenn der Fernmeldezug Würzburg die Gesamteinsatzleitung des Sanitätsdienstes unterstützte. Auch bei Hochwasserkatastrophen sorgte er in komplexen und fordernden Lagen für verlässliche Kommunikation. Unkhoff konzentrierte sich nicht nur auf die technische Seite, sondern hat sich auch in den Sanitätsdienst tief eingearbeitet und ist damit doppelt qualifiziert.

 

Mit Dr. Udo Zeisel wurde ein weiterer Notarzt, der für die Malteser wie die Johanniter Einsätze absolviert, für 25 Jahre ausgezeichnet. Als Kreisvorsitzender des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises (GPA) Würzburg-Stadt und Land setzt er wichtige Impulse, organisiert Veranstaltungen und bringt aktuelle medizinische Themen in die öffentliche Diskussion.

 

Für 40 Jahre ausgezeichnet

 

Mathias Schmid blickt nach 40 Jahren auf eine noch längere ehrenamtliche Karriere zurück. Von 1993 bis 2000 hatte er die Zugführung des 1. Sanitätszuges inne. Digitale Hilfsmittel waren da noch keine Selbstverständlichkeit. Bei allem Organisationsgeschick, hatten für ihn aber auch die eigenen aktive Einsätze beispielsweise als tragende Säule in der Hausnotrufbereitschaft eine hohe Priorität.

 

Gabriele Poßmayers Haupteinsatzgebiet ist der Schwesterhelferinnenzug, beispielsweise während der betreuungsintensiven Kiliani-Wallfahrtswoche oder über viele Jahre auch in der Leitung der Wallfahrt nach Altötting. Neben Einsätzen für diese spirituellen Großveranstaltungen, schenkt Poßmayer im Besuchs- und Begleitdienst vielen Menschen Aufmerksamkeit und Trost – seit 40 Jahren ist sie im Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

 

Ein halbes Jahrhundert Einsatz

 

Klaus Quitschau und Martina Mirus gehören noch einmal zehn Jahre länger der Malteser-Familie an und erhielten bei der Ehrung auch den Applaus der MdLs Dr. Andrea Behr, Volkmar Halbleib und Björn Jungbauer sowie des Stadtrats Rainer Schott. Quitschau hat sich dem Sanitätsdienst und Katastrophenschutz gewidmet. Mehrfach übernahm er die Verantwortung, einen Sanitätszug zu führen, bei geplanten und ungeplanten Einsätzen. Viele kennen ihn zudem von den Altötting Busfahrten, die er zusammen mit seiner Frau über viele Jahre betreute. Nur dank dieser Einsätze können Menschen, die gesundheitlich auf Unterstützung angewiesen sind, solche besondere Erlebnisse machen.

 

Als Schlusspunkt der Ehrung beeindruckte die Malteser-Biographie von Martina Mirus, die alleine abendfüllend gewesen wäre. 1975 begann mit einem Schwesternhelferinnenkurs ein Weg, der in hohe Ämter der Malteser führte. Bürgermeister Martin Heilig würdigte diese Pionierarbeit beispielsweise als erste Diözesanoberin, die in dieser Funktion den Besuchs- und Begleitdienst und den Hospizdienst in dieser Organisation aufbaute. Auch in weiteren Führungspositionen sah sie immer den Dienst am Menschen im Fokus. Zwölf Jahre war Mirus Vertreterin der aktiven Helferschaft im Malteser-Bundespräsidium. 2024 wurde sie schließlich als Diözesanleiterin der Malteser in der Diözese Würzburg berufen. Sie ist damit nun die oberste Ehrenamtliche aller Malteser in Unterfranken.

 

Manfred Kirst konnte seine Auszeichnung für 25 Jahre Dienst am Nächsten im Wenzelsaal nicht persönlich entgegennehmen. Auch er blickt auf ein außergewöhnliches Engagement zurück. Der Organisatorische Leiter Rettungsdienst hat sich insbesondere dem harmonischen Miteinander zwischen haupt- und ehrenamtlichen Kräften verschrieben und macht dadurch die Organisation besonders leistungsstark.

TEXT einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg


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