Vechta / Wildeshausen. Die Nähmaschinen surren, es wird viel gelacht und sich untereinander geholfen: Der Nähworkshop im Rahmen der Integrationsdienste der Malteser im Oldenburger Land wird sehr gut angenommen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Nationalitäten - meist mit Fluchterfahrung – bearbeiten im eigens dafür hergerichteten Konferenzraum in der Malteser Diözesangeschäftsstelle in Vechta ausgemusterte Einsatzhosen zunächst mit Scheren und dann mit der Nähmaschine. Später werden Kordeln eingezogen oder Schultergurte angenäht. Das Upcycling-Projekt startete im Juni dieses Jahres. „Zwei bis drei praktische Beutel oder Taschen lassen sich in überschaubarer Zeit aus den alten Einsatzhosen fertigen“, sagt Christina Polesski, Koordinatorin in den Integrationsdiensten bei den Maltesern im Oldenburger Land. Sie leitet auch das monatliche Malteser Sprach-Café, aus denen sich die meisten Teilnehmenden des Upcycling-Projektes bereits kennen. „Unsere Intention ist es, regelmäßig kreative Begegnungsräume zu schaffen, in denen Nachhaltigkeit gemeinsames Gestalten und interkultureller Austausch sowie Integration im Mittelpunkt stehen“, erklärt sie.
Zum aktuellen Projekt hatte sie gemeinsam mit Anne Thale von den Maltesern Wildeshausen die Idee. Die Wildeshauserin näht leidenschaftlich gern. Zum ersten Nähworkshop in Vechta brachte sie zwei selbstgefertigte Probestücke samt Schnittmuster und ausgemusterte Einsatzhosen mit. „Ich musste nur zu Beginn dieses Workshops eine konkrete Näh-Anleitung geben. Unsere Teilnehmenden haben sich sehr schnell untereinander unterstützt,“ erzählt Anne Thale vom Auftakt-Termin des Upcycling-Projektes im Juni. „Es macht einfach unheimlich viel Spaß. Alle fertigen sich ihr persönliches Unikat, auch diejenigen, die zuvor noch nie genäht haben.“
Und was sagen Teilnehmende zu dem Projekt? „Es ist inspirierend und entspannend“, meint zum Beispiel Nina Kotenko. Ahmad Mohamad ergänzt lachend: „Die Zusammenarbeit gefällt mir sehr und eine schöne Tasche habe ich jetzt auch.“