Dr. Maltus

Woher kommt der Valentinstag?

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Giosuè Tacconi / Wikimedia Commons
Der heilige Valentin, Fresko eines unbekannten Meisters aus dem 15. Jahrhundert in der Kirche Santa Maria del Monumento in Terni

Das beginnt schon damit, dass es nicht nur einen heiligen Valentin gibt: Der heilige Valentin von Rätien lebte im 5. Jahrhundert und war einer der ersten Bischöfe von Passau. Sein Patronat ist am 7. Januar. Der heilige Valentin von Terni lebte im 3. Jahrhundert, war Bischof von Terni und starb als Märtyrer. Sein Gedenktag ist der 14. Februar. Bei Krankheiten, etwa der Epilepsie, wurde Valentin gerne um Hilfe angerufen, doch – zur Sicherheit? – nicht selten alle beide Valentins. So wurden in der Überlieferung beide Gestalten immer mehr vermischt…

Wie aber wurde der Valentinstag zum Tag der Liebenden? Da ist am wahrscheinlichsten die Übertragung aus einer älteren Tradition, wie im frühen Christentum nicht selten der Fall: So gedachte man im alten Rom am 14. Februar der Göttin Juno, die als Schützerin von Ehe und Familie galt, und angeblich beschenkte man schon damals an diesem Tag Frauen mit Blumen. In vielen Städten Italiens genoss der heilige Valentin im frühen Mittelalter eine hohe volkstümliche Verehrung, derjenigen den heiligen Nikolaus und Martin gegenüber vergleichbar. Hier und da wurde es wohl Brauch, dass junge Paare an diesem Tag durch das Los „füreinander bestimmt“ wurden. Nach dem Austausch von Geschenken blieben sie ein Jahr lang verlobt, ehe sie heiraten durften.