Malteser International

Im Distrikt Nuwakot in Nepal: Mit Pilzen zu einem besseren Leben

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Jana Asenbrennerova/Malteser International
Lokbahadur Situala in seiner Pilzfarm-Hütte: „Man muss nur die Zylinder anlegen, wässern, tagsüber lüften und die Hütte nachts verschließen. Das sind die Aufgaben eines Pilz-Farmers.“

Gebückt geht Lokbahadur Situala in einer großen, mit schwarzen Planen verkleideten Hütte von einem strohgefüllten Kunststoffsack zum nächsten, die hier in Dreierverbänden von der Decke hängen. Es ist warm und schwül – ideale Bedingungen für gutes Wachstum seiner Austernpilze. Der 60-jährige Bauer mit dem einnehmenden Lachen lebt mit seiner Frau, seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und drei Enkeln in der Gemeinde Panchkanya im Distrikt Nuwakot im Südosten Nepals, das zu den fünfzig ärmsten Ländern der Welt zählt. Er nimmt gemeinsam mit 17 anderen Bäuerinnen und Bauern an einem von Malteser International und den nepalesischen Partnerorganisationen RSDC und KOSHISH ins Leben gerufenen inklusiven Projekt teil, das Bauern und Bäuerinnen mit niedrigem Einkommen dabei unterstützt, weitere Quellen für finanzielle Einnahmen zu finden – in diesem Fall ist es die Zucht und der Verkauf von Speisepilzen.

Seine Enkel können jetzt die Schule abschließen

Die ersten Pilzsporen sowie Materialien für den Bau der Anzuchthütten und Zucht-Zylinder wurden den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. Alle hatten zuvor andere Pflanzen angebaut und erhielten auch nach der ersten Schulung weitere Unterstützung und Beratung rund um Anbau und Verkauf der Pilze. Situala behält einen Teil der Pilze für seinen eigenen Haushalt, einen Teil gibt er an Verwandte und Gemeindemitglieder, den Rest verkauft er. Eines seiner Enkelkinder spricht nicht und leidet unter mentalen Problemen. „Wir unterstützen meine Enkelin. Jetzt habe ich durch die Pilz-Farm ein kleines, zusätzliches Einkommen, das ich vorher nicht hatte.“ Dank der Verkaufserlöse können seine Enkel nun die Schule abschließen. Lokbahadur Situala baut inzwischen nicht nur Pilze an, sondern ist für das Trainings-Center verantwortlich. Alle hier geschulten Bäuerinnen und Bauern betreiben noch immer ihre Pilz-Farmen. Und viele weitere haben Interesse gezeigt.