Gemeinsames Werk

Johanniterorden und Malteserorden feiern das Johanneshaus

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Johanneshaus
Dr. Elmar Pankau (rechts) und Martin Kruse bei der 30-Jahr-Feier.

Seit der Gründung widmet sich die Malteser-Johanniter-Johanneshaus gemeinnützige GmbH der Betreuung psychisch erkrankter Menschen. Krankheitsbilder wie Depressionen oder Angst- und Persönlichkeitsstörungen führen bei den Betroffenen etwa zu Antriebschwäche und Hoffnungslosigkeit. Ziel der Begleitung ist es, Zuversicht zu vermitteln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen. Schritt für Schritt wird trainiert, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Dabei gibt vor allem die Gemeinschaft Kraft für den eigenen Weg. Diese Gemeinschaft wird in vier Wohnheimen und zwei Tagesstätten gelebt. Die Bewohner werden darauf vorbereitet, wieder möglichst selbstständig zu leben, in eine eigene Wohnung zurückzukehren oder sich neuen Lebensraum zu schaffen. Rund 200 Menschen werden derzeit stationär und ambulant betreut. Insgesamt sind rund 80 Mitarbeitende für das Johanneshaus tätig. 

Kuratoriumsvorsitzender: Niemand ist "ein Fall"

Gemeinsam mit Mitarbeitenden und Klienten feierten zahlreiche Gäste kürzlich das 30-jährige Bestehen des Johanneshauses. Zugleich wurde die langjährige Geschäftsführerin Petra Steil in den Ruhestand verabschiedet und Achim Hölper als Nachfolger begrüßt. Das Johanneshaus hat viele Alleinstellungsmerkmale. Eines hob der Kuratoriumsvorsitzende Dr. Josef Blotz in seiner Begrüßung hervor: „Jeder Gast merkt sofort, dass hier eine Kultur des Grüßens herrscht. Jeder wird mit seinem Namen angesprochen. “Niemand sei „ein Fall“.

Mit dem Herrenmeister Oskar Prinz von Preußen und Präsident Erich Prinz von Lobkowicz nahmen die Spitzenvertreter des Johanniterordens und Malteserordens an den Feierlichkeiten teil. Der Grund für den gemeinsamen Besuch: Das Johanneshaus ist das erste gemeinsame Werk der beiden Orden seit der Reformation in Deutschland. Die evangelischen Johanniter und katholischen Malteser pflegen im Johanneshauses eine intensive Zusammenarbeit, die sich seit Jahren bewährt.

Ausbau der Einrichtung

Und so war es folgerichtig, dass Dr. Elmar Pankau, Vorstandsvorsitzender der Malteser, und Johanniter-Generalsekretär Martin Kruse eine gemeinsame Ansprache hielten. Beide lobten das Johanneshaus, das Pankau als „Juwel“ bezeichnete. „Sie leisten eine wertvolle Arbeit und sind wirtschaftlich erfolgreich“, wandte sich Kruse an die Verantwortlichen. „Daher wollen wir die Einrichtung nicht nur erhalten, sondern weiter ausbauen.“ Die Vertreter beider Orden teilten die Ansicht, dass man über eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit von Johannitern und Maltesern nachdenken sollte. Pankau: „Wenn nicht wir die Ökumene voranbringen – wer dann?!“