Chips sind ungesund, und beim Genuss plagt so manchen auch ein schlechtes Gewissen. Dagegen lässt sich allerdings etwas tun, zum Beispiel, indem man die Verpackung hinterher noch sinnvoll nutzt.
Darauf macht Micha aus Kevelaer aufmerksam. Micha ist ein Mensch mit einer geistigen Behinderung und leidet unter einer Schmerzerkrankung, die den ganzen Körper betrifft. Er ist von ganzem Herzen Malteser und Mitglied im Malteser Stadtverband in Kevelaer. Seit geraumer Zeit sammelt er leere Chipstüten und gibt sie an die Jakobusschwestern in Paderborn weiter. Die wiederum stellen aus den Tüten Rettungsdecken her. Sie werden zum Beispiel an Obdachlose verteilt, um sie zu wärmen, oder in Krisen- und Katastrophengebiete geschickt.
"Die Herstellung einer solchen Decke ist zwar aufwendig, aber lohnenswert. Die Chipstüten landen somit nicht im Müll oder verschmutzen die Umwelt, sondern erfüllen einen guten Zweck", erklärt Micha. Die Tüten werden in Form geschnitten, gewaschen, getrocknet und gebügelt, um sie zu glätten und zu verbinden. Zum Schluss kommt noch eine Verpackungsfolie auf die Vorder- und Rückseite.
Die Decken funktionieren wie Rettungsdecken, berichtet Micha: "Die Silberbeschichtung reflektiert die Körperwärme und hält dadurch warm." Anders als Rettungsdecken sind sie aber waschbar und können wiederverwendet werden.
Die Idee für die wärmenden Decken kommt aus Großbritannien. Dort läuft das "Crisp Packet Projekt" bereits seit 2019. Mit kleinen Mitteln Gutes tun.