Die Realistische Unfalldarstellung

/

Ich schminke meiner Kollegin Anna eine Verbrennung ins Gesicht. Dazu fange ich mit Latexmilch an, die, wenn sie trocken ist, durchsichtig wird und die Konsistenz einer zweiten Haut annimmt. Dann kann man sie mit Löchern präparieren und noch etwas Watte dazutun, um das Aussehen verletzter Haut zu imitieren. Und danach kommt die Farbe ins Spiel.

Im Bereich Realistische Unfalldarstellung steht einem, anders als beim normalen Schminken, die Welt offen: Ich kann alles machen und alles probieren. Bis es gut aussieht, dauert es allerdings ein paar Anläufe, man sieht ja auch nicht jeden Tag eine verbrannte Person. Damit es echt wirkt, habe ich mir Echtaufnahmen im Internet angesehen. Geholfen hat auch mein Bundesfreiwilligendienst in der Notaufnahme im Krankenhaus.

Unser Ziel ist es, Übungen wertiger zu machen. Immer wenn bei Übungen von Feuerwehr oder Katastrophenschutz eine Puppe genutzt wird, kann stattdessen auch eine Person, die wir geschminkt haben, eingesetzt werden. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind eigentlich immer hin und weg und finden es super, mit „echten“ Verletzungen zu arbeiten. Das soll im Ernstfall auch dazu führen, dass es weniger Berührungsängste gibt.

Schade ist, dass die Realistische Unfalldarstellung immer noch so wenig bekannt ist, dabei hat der Bereich echtes Hobby-Potenzial. Nicht nur durch das Schminken; die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen macht einfach Spaß, man lernt immer wieder neue Leute kennen und tut etwas Gutes.


Zur Person

Mona Lindbüchler (23) ist durch den Schulsanitätsdienst zu den Passauer Maltesern gekommen, wo sie sich zunächst im Sanitätsdienst engagierte, bevor sie die Realistische Unfalldarstellung kennenlernte. Diese leitet die gebürtige Passauerin, die im Hauptberuf als Zahnarzthelferin arbeitet, mittlerweile zusammen mit ihrer Kollegin Silvia Möbius.

1 / 15
2 / 15
3 / 15
4 / 15
5 / 15
6 / 15
7 / 15
8 / 15
9 / 15
10 / 15
11 / 15
12 / 15
13 / 15
14 / 15
15 / 15