Meinung

Was die Bundesliga und die Malteser gemeinsam haben

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Joshua Hoehne/Unsplash

In diesen Tagen feiert die Fußball-Bundesliga ihr 60-jähriges Bestehen. Damit ist sie zehn Jahre jünger als der Malteser Hilfsdienst. Und dennoch gibt es einige Dinge, die verglichen werden können? Wie oft habe ich in meiner Zeit als Malteser den Begriff der „Mannschaft“ gehört. Vielleicht ist es heute angemessener, vom Team zu sprechen; da scheinen die Malteser dem DFB etwas voraus zu haben, denn er spricht zum Beispiel immer noch von „Nationalmannschaft der Frauen“.

Sei’s drum – also: 60 Jahre Bundesliga. Wochenende für Wochenende Spannung. Viele sogenannte Fußballweisheiten lassen sich vielleicht auf unser Malteser- und auch Glaubensleben übertragen: da wird gestürmt und verteidigt, gerannt, herumgestanden und manchmal auch gefoult. Es gibt die rechte Seite und die linke und hoffentlich in der Mitte jemanden, die oder der die Tore macht. Was ein schönes Bild: „links“ und „rechts“ nicht als polarisierende Gegenentwürfe, sondern mit dem Ziel, in der Mitte den einen Menschen auszumachen, der den Sieg auf dem Fuß oder dem Kopf hat. Den Blick nach vorn zu richten ist eben auch eine Fußballtugend, denn nur verteidigend kann niemand gewinnen. Und Hand aufs Herz: Freuen wir uns über ein torloses Unentschieden?

„Die Wahrheit liegt auf’m Platz“, so sagte einst Otto Rehhagel, der unlängst seinen 85. Geburtstag gefeiert hat und somit 15 Jahre alt war, als der Malteser Hilfsdienst gegründet wurde. Wie recht er doch hatte. „Tuitio fidei et obesequium pauperum“ – das ist unsere Wahrheit, die auf dem Platz liegt. Tag für Tag.  Verteidigend und stürmend, mit ausgewogenen und gut besetzten „Mann“schaftsteilen. Und wir wissen jetzt schon im Blick auf unser 70-Jähriges: Nach dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum.