Gedankenspiel

„Krisenmodus“ – und jetzt?

/

Vor wenigen Tagen wurde „Krisenmodus“ von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2023 erhoben. Rückblickend auf das bald zu Ende gehende Jahr trifft dieses Wort meinen Nerv nicht. Und hoffentlich auch nicht den der meisten Malteser. Ja, wir stehen vor großen Herausforderungen. Ja, die Welt um uns herum wird immer komplexer. Ja, Unsicherheiten und Befürchtungen gehören auch zu unserem Alltag.

Modus des Ermöglichens

In den letzten Jahren hat es immer mal wieder geheißen: „Malteser können Krise!“. Was aber bedeutet das? Diese Aussage ist ein Zeichen dafür, dass wir Krise nicht nur als das Zulaufen auf eine Katastrophe hin verstehen, sondern sie auch als Wendepunkt deuten können: Mit unserem Tun wendet sich etwas zum Guten. Mit unserer Nähe zu den Bedürftigen wird es ein wenig heller. Und wenn Zuwendung zum Nächsten den Glauben bezeugt, wird Kirche authentischer.

Wenn „Krisenmodus“ in diesem Sinne meint, in einem Modus des Ermöglichens zu sein, dann nehme ich das Wort des Jahres 2023 gern als Ansporn mit hinein in das vor uns liegende Jahr. Weil Nähe zählt!


Zum Autoren

Patrick Hofmacher ist Leiter des Geistlichen Zentrums in Ehreshoven. Zuvor war er Geschäftsführer der Malteser Werke. Hofmacher hat Theologie und Philosophie studiert und stieg nach vier Jahren Seelsorge 1993 bei den Maltesern als Betreuungsleiter der Einrichtungen in Hamm ein