Valentinstag

Eingestehen, dass man liebt

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Aditya Romansa/Unsplash

Am Nachmittag des 14. Februar sprach mich nach einigen Stunden am Krankenbett die Kinderkrankenschwester fröhlich auf den Namen meines Sohnes „Valentin“ an. „Habt ihr diesen Namen wegen des Valentinstages ausgesucht? Wie passend!“ Ich musste schmunzeln, denn tatsächlich wäre sein Geburtstag an einem ganz anderen Tag gewesen und schon früh in der Schwangerschaft hatten wir uns für den Namen Valentin entschieden. Doch in Anbetracht der Tatsachen – meinem kranken Kind und dem Kampf um ein normales Leben – erschien mir die Auswahl des Namens immer passender.

Wenn man sich die lateinische Herkunft des Namens Valentin anschaut, stößt man auf die Übersetzungen “Stark sein” oder “Gesund sein”, in den romanischen Sprachen bedeutet das Wort „valiente“, „valente“ oder „valere” mutig, tapfer oder etwas wert sein. Was für wunderbare Eigenschaften, die kann man doch nur jedem wünschen, oder?

Schaut man sich den Heiligen an, auf den die Legende des Heiligen Valentin zurückgehen soll, erfährt man, dass Valentin in der Zeit der Christenverfolgung christliche Pärchen entgegen einem Edikt des Kaisers getraut hat und dafür zuletzt selbst mit dem Leben bezahlen musste. Man ist sich aber nicht sicher, von welchem Valentin berichtet wird. Ist es Valentin von Rom oder Valentin von Terni. Es könnte auch dieselbe Person sein – aber diese Frage lässt sich heute nicht mehr belegen.

Vielleicht spielt die geschichtliche Person bei dem Glauben an die Liebe am Valentinstag gar keine allzu große Rolle, sondern es geht vor allem darum, Mut zu haben, tapfer zu sein und sich einzugestehen, dass man liebt; das man für andere einsteht und für sie da ist. Sei es als Paar, Eltern oder Familie. Und da kann jede kleine Aufmerksamkeit, seien es Schokolade oder rote Rosen, oder viel besser noch eine Umarmung oder Unterstützung in jeglicher Situation von großer Bedeutung sein.

Haben wir am Valentinstag den Mut unseren Liebsten zu zeigen, wie wichtig sie uns sind! Ich werde meinen Sohn in den Arm nehmen, gemeinsam mit meinem Mann, und Gott danken für sein Leben und seine Gesundheit und unseren Mut, gemeinsam stark zu sein.


Zur Autorin

Franziska Quevedo hat viele Jahre Freiwilligendienst in Süd- und Mittelamerika absolviert, bevor sie ihren Weg zu den Maltesern fand. Seit 2022 ist sie Teil des Teams des Geistlichen Zentrums Ehreshoven.