Rallye

Eine kaputte Benzinleitung, herausragende Gastfreundschaft und über 10.000 Euro für den guten Zweck

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Ein schönes Gefühl, alle Ziele erreicht zu haben. Das Team Ninja Turtles, bestehend aus Aloys Hohenzollern, Philipp Khevenhüller und Laurens Brenninkmeyer, hat die Rallye „Poles of Inconvenience“ 2023 erfolgreich gemeistert. Mit dem über 30 Jahre alten VW Polo „Foxy“ sind die drei innerhalb von drei Wochen durch insgesamt 14 Länder gefahren, haben auf dem Weg elf Poles gesammelt und die Ziellinie trotz Pannen auf dem Weg noch rechtzeitig durchfahren. Und, am wichtigsten: Sie haben ihr Spendenziel erreicht und mehr als 10.000 Euro für das Rumänienprojekt der Gemeinschaft junger Malteser gesammelt. Aber der Reihe nach.

Tee, Gebäck und geschenktes Benzin

Mitte Juli startete das Team Ninja Turtles von Prag aus bei den Poles of Inconvenience (das Malteser Magazin berichtete). Die Route bei der Tour ist frei wählbar, Hohenzollern, Brenninkmeyer und Khevenhüller fuhren via Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien/Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Serbien, Bulgarien und die Türkei nach Georgien. Von dort aus sollte es zurückgehen, mit einem Schlenker über Rumänien. Denn schließlich waren die drei für den guten Zweck unterwegs – und wollten die Chance nutzen, den Ort zu besuchen, an dem die Hilfe ankommt. 
Gut gelaunt ging es von Georgien aus los, über eine kleinere Grenze in die Türkei. Zeitlich sah alles gut aus – bis Foxy auf einmal die Puste ausging. „Uns ist eine Benzinleitung gerissen“, berichtet Hohenzollern. Kein Weiterkommen. Oder doch? Ein türkischer Bauer nahm sich dem Team Ninja Turtles an, es wurde eine Werkstatt gefunden, die sonntags extra für die drei die Türen öffnete, und der Bauer lud sie in der Wartezeit zu Tee und Gebäck ein. Nachdem der Schaden repariert war, schenkte er den Abenteurern noch das nötige Benzin, um weiterzufahren. 

Über Bulgarien - wo Foxy nochmal den Auspuff verlor - ging es schließlich ins rumänische Alba Iulia. Hier liegt das Kloster, in dem die Gemeinschaft junger Malteser einmal jährlich ein Feriencamp für Menschen mit Behinderung ausrichtet. Die drei wurden durch Kloster und Kirche geführt und statteten dem Heim, in dem einige Besucher des Camps wohnen, einen Besuch ab. „Es war beeindruckend“, sagt Hohenzollern.

Das Gute am Regen und Erinnerungen, die bleiben

Da störte es hinterher auch gar nicht so sehr, dass die Fahrt zurück nach Tschechien verregnet war. Im Gegenteil, da einige der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Rallye wetterbedingte Unfälle zu beklagen hatten, wurde die Frist zum Passieren der Ziellinie verlängert, und Hohenzollern, Brenninkmeyer und Khevenhüller konnten ganz in Ruhe rechtzeitig eintreffen.

Mittlerweile sind die drei Abenteurer wieder zuhause, der Alltag hat sie wieder. Trotzdem, berichtet Hohenzollern, bleiben da noch die ganzen Eindrücke. Von der atemberaubenden Landschaft in Georgien, der bemerkenswerten Gastfreundschaft in der Türkei und im Kosovo, der eindrucksvollen Kirche im rumänischen Alba Iulia. Und natürlich ist da auch noch Foxy, die treue Begleiterin des Teams Ninja Turtles, die trotz Pannen doch immer wieder weitertuckerte. „Wir haben uns auch schon Gedanken gemacht, was aus ihr werden soll. Wir alle haben einen persönlichen Bezug zu ihr“, sagt Hohenzollern. Die kommenden sechs Monate wird Laurens Brenninkmeyer sie fahren. Und danach? Wollen sie den VW Polo einem Team zur Verfügung stellen, das im kommenden Jahr an den Poles of Inconvenience teilnehmen will. Natürlich wieder, um Spenden für das Rumänienprojekt zu sammeln.


Georgien an der russischen Grenze: Der Pole of Inconvenience befand sich im wunderschönen Tal um Shatili. Foxy hatte sich wieder einmal im schweren Gelände bewiesen und das Team Ninja Turtles verlässlich nach Tbilisi gebracht.
Georgien an der russischen Grenze: Der Pole of Inconvenience befand sich im wunderschönen Tal um Shatili. Foxy hatte sich wieder einmal im schweren Gelände bewiesen und das Team Ninja Turtles verlässlich nach Tbilisi gebracht.
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Kurz vor der georgisch-türkischen Grenze riss die Benzinleitung auf, welche Gott sei Dank schnell repariert werden konnte. Der lokale Bauer gab dem Team etwas Benzin, da sie bereits einiges verloren hatten. Anschließend durfte seine Unterschrift auf Foxys Motorhaube nicht fehlen.
Kurz vor der georgisch-türkischen Grenze riss die Benzinleitung auf, welche Gott sei Dank schnell repariert werden konnte. Der lokale Bauer gab dem Team etwas Benzin, da sie bereits einiges verloren hatten. Anschließend durfte seine Unterschrift auf Foxys Motorhaube nicht fehlen.
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Kurz vor Istanbul besuchten die drei die Geisterstadt Burj al Babas, ein gescheitertes Immobilienprojekt, bei dem ursprünglich über 700 Luxusvillen geplant waren. Bis 2014 wurden knapp unter 600 Gebäude errichtet – und den Investoren ging das Kapital aus. Seither steht die Stadt still und kein einziges Gebäude ist fertiggestellt.
Kurz vor Istanbul besuchten die drei die Geisterstadt Burj al Babas, ein gescheitertes Immobilienprojekt, bei dem ursprünglich über 700 Luxusvillen geplant waren. Bis 2014 wurden knapp unter 600 Gebäude errichtet – und den Investoren ging das Kapital aus. Seither steht die Stadt still und kein einziges Gebäude ist fertiggestellt.
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Zurück in Bulgarien fuhr das Team zum Pole beim Buludscha-Denkmal. Das 70 Meter hohe Monument wurde bis 1989 als Tagungsort und Museum genutzt. Danach wurde das sozialistische Denkmal geschlossen und ist seitdem dem Verfall ausgesetzt.
Zurück in Bulgarien fuhr das Team zum Pole beim Buludscha-Denkmal. Das 70 Meter hohe Monument wurde bis 1989 als Tagungsort und Museum genutzt. Danach wurde das sozialistische Denkmal geschlossen und ist seitdem dem Verfall ausgesetzt.
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In Rumänien angekommen besuchten Brenninkmeyer, Hohenzollern und Khevenhüller das Kloster, in welchem jährlich das Rumänienprojekt der Gemeinschaft junger Malteser stattfindet.
In Rumänien angekommen besuchten Brenninkmeyer, Hohenzollern und Khevenhüller das Kloster, in welchem jährlich das Rumänienprojekt der Gemeinschaft junger Malteser stattfindet.
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Pater Veres aus der Diözese Alba Iulia gab ihnen eine Tour durch die Stadt. Anschließend besuchten sie das Heim in welchem Teil der Gäste des Rumänienprojekts das Jahr über wohnen.
Pater Veres aus der Diözese Alba Iulia gab ihnen eine Tour durch die Stadt. Anschließend besuchten sie das Heim in welchem Teil der Gäste des Rumänienprojekts das Jahr über wohnen.
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Im Ziel angekommen wurde das Team Ninja Turtles von der Organisation wärmstens empfangen. Endlich hatten sie es geschafft und konnten sich mit den anderen Teams über Ihre Reise austauschen.
Im Ziel angekommen wurde das Team Ninja Turtles von der Organisation wärmstens empfangen. Endlich hatten sie es geschafft und konnten sich mit den anderen Teams über Ihre Reise austauschen.
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