Ein Chef, wie man ihn sich wünscht

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Klaus Deitmaring
Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital
Klaus Deitmaring, 27 Jahre Geschäftsführer des Malteser Krankenhauses St. Franziskus-Hospital

Am 1. April 1997 ist er ans Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital (SFH) in Flensburg gekommen und hat es als dessen erster Geschäftsführer sicher durch die vielfältigen Krisen, Probleme und Reformen des Gesundheitssystems und insbesondere durch die Wirrungen der Corona-Pandemie gesteuert. Und als wäre das nicht genug, hat er dabei auch noch sein Haus mit der nahegelegenen, erst noch konkurrierenden evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt, kurz DIAKO, zunächst in einen Verbund und nun auf den sicheren Weg in ein neues gemeinsames Großklinikum geführt: Wenn Klaus Deitmaring zum 31. Mai dieses Jahres in den Ruhestand geht, übergibt er nicht nur ein bestens aufgestelltes medizinisches Unternehmen, sondern hinterlässt auch menschlich eine große Lücke.


Freundlich, verlässlich, lösungsorientiert, humorvoll

Als „freundlich, empathisch, intelligent, verlässlich, vorausschauend, eloquent, ausgleichend, lösungsorientiert, humorvoll, unprätentiös und dabei selbstbewusst und auch in schwierigen Situationen nicht aus der Ruhe zu bringen“ beschreibt ihn der Kuratoriumsvorsitzende des St. Franziskus-Hospitals, Jan Graf von Spee.

„Seine Fähigkeit, bei Verhandlungen lange Zeit geduldig Möglichkeiten auszuloten und dann plötzlich zum Abschluss zu kommen, hat mich immer wieder überrascht“, gesteht Dr. Karlheinz Doerwald, ehemaliger Chefarzt für Anästhesiologie & Intensivmedizin. Und Britta Schumacher, Assistentin der Geschäftsführung von Beginn an, bringt es auf den Punkt: „Er ist einfach ein Chef, wie man ihn sich und allen Kolleginnen und Kollegen wünscht!“

Das Wertvollste für ihn: die Menschen

Deitmaring hat das Franziskus nicht nur über 27 Jahre hinweg sicher durch schweres Wetter gesteuert, sondern auch die Menschen in seinem Haus zusammengehalten.

„Aus den verschiedenen medizinischen Disziplinen und Abteilungen und den mehr als 40 Berufsgruppen des SFH, aus Jung und Alt ein nachhaltig erfolgreiches kollegiales Klinikteam zu formen“, nennt er als einen seiner wesentlichen Erfolge.

Und überhaupt die Menschen – sie sind für ihn das Wertvollste bei den Maltesern: „Diese unfassbar tollen Menschen, die hier arbeiten und sich täglich mit fast unbegreiflicher Motivation in den medizinischen Einrichtungen für die Patientinnen und Patienten und in Malteserstiften für die Bewohnerinnen und Bewohner einsetzen.“

Von Emsdetten nach Flensburg

Apropos Altenhilfe: Der Diplomkaufmann für Einrichtungen im Gesundheitswesen ist übers St. Franziskus mit all seinen Unternehmensteilen hinaus auch Geschäftsführer der Malteser Norddeutschland gGmbH, zu der Malteserstifte in Hamburg, Travemünde, Wismar und Flensburg gehören.

Aufgewachsen in Emsdetten im nördlichen Münsterland absolvierte der gelernte Textilkaufmann nach einer zweijährigen Bundeswehrzeit in Rheine und den Niederlanden als einer der ersten einen Modellstudiengang für Krankenhaus-Management in Osnabrück.

Über verschiedene leitende Stationen in gemeinnützigen Krankenhäusern und Klinikverbünden kam er dann 1997 als Geschäftsführungs-Nachfolger von Karl Ferdinand Prinz von Thurn und Taxis nach Flensburg.

„Für mich war es wie ein Nach-Hause-Kommen“

Auf nicht gerade alltägliche Weise verschaffte er sich dort einen ersten Eindruck von den Maltesern: „Ein späterer Abend im Advent 1996. Ich besuchte privat und unerkannt das St. Franziskus-Hospital, in welchem ich mich am nächsten Tag dem Kuratorium als möglicher Geschäftsführer vorstellte. Dabei durfte ich eine Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Auskunftsbereitschaft bei den zufälligen Begegnungen mit dem Personal des SFH im Spätdienst erfahren, als wären wir lange bekannte Kollegen. Für mich war es wie ein Nach-Hause-Kommen.“

Auch weiter mit den Maltesern verbunden

Ganz wird Klaus Deitmaring auch in Zukunft dieses besondere Zuhause und die Malteser nicht verlassen. So wird der Familienvater mit zwei Söhnen und einem Enkelkind, der seit vielen Jahren mit seiner Frau jeden Samstag um acht Uhr morgens auf dem Tennisplatz anzutreffen ist und sich bei ausgiebigen Wanderungen entspannt, sein Ehrenamt im Beirat des Katharinen Hospizes am Park fortführen. Und er wird im Aufsichtsrat des entstehenden Malteser-Diako-Klinikums weiter dafür sorgen, dass dieser ungewöhnliche Fusionserfolg, zu dem er wesentlich beigetragen hat, im November 2030 als das drittgrößte Klinikum in Schleswig-Holstein und größte in konfessioneller Trägerschaft in ganz Norddeutschland in Betrieb gehenden kann.

Das St. Franziskus-Hospital in Flensburg

  • Ältestes Krankenhaus der Malteser in Deutschland, eröffnet 1864
  • Überregionales Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit starker Onkologie, Stammzellforschung, Hämatologie
  • Im Verbund mit der DIAKO ein Maximalversorger
  • Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel
  • 12.400 Stationäre Patienten jährlich
  • 384 Betten
  • 1.050 Mitarbeitende
  • 7 Fachabteilungen, darunter Innere Medizin, Chirurgie, Geriatrie, Strahlentherapie, HNO
  • 4 Medizinische Zentren, darunter ein Zertifiziertes Darmkrebszentrum
  • www.malteser-franziskus.de