Ostern

Am Ende aber steht der Liebessieg Gottes

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Grant Whitty/Unsplash

Der Jubel des Palmsonntags. Erst Vertrautheit bei der Fußwaschung und dem Brotbrechen, dann Verrat und Angst im Garten Getsemani. Einsamkeit, Leiden und Opfertod am Karfreitag. Grabesruhe. Oft vergessen, aber Kern des Geschehens: Jesus steigt hinab in die Unterwelt. Er ruht nicht, sondern Gott handelt für uns.

Was hat dieser Jesus für unsere Erlösung alles erdulden und erleiden müssen? Ohne diese emotionale Ambivalenz gibt es kein Ostern – keine Auferstehung. Keiner dieser aufgeladenen Tage der heiligen Woche, lässt sich ausklammern oder ignorieren, denn er gehört zur Gesamtkomposition Gottes für uns Menschen.

Ein leidender Gott ist aus mancher Perspektive – nachvollziehbar – schwer zu vermitteln. Aber ER ist mehr als das: Jesus handelt hier aus Leidenschaft. Und Liebe, das weiß jede und jeder von uns, schafft Leiden.

Am Ende aber steht der Liebessieg Gottes für uns: die Auferstehung Jesu von den Toten.

Jesus Christus kennt unsere „inneren Karwochen“, unsere Zweifel, Ängste und Unsicherheiten und wandelt sie durch seine Auferstehung in lichtreiche Hoffnung. Perspektiven, die jeden Tag einen neuen Himmel und eine neue Erde (Offb 21,1) in uns schaffen können. Unser Gott lebt und wirkt in der Welt. Er wirkt durch die gelebte Liebe.

Wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest!


Zum Autoren

Der 1989 geborene Theologe Fabian Wilquin war Lehrer für Katholische Religionslehre und Religionspädagogik an einem Kölner Berufskolleg, bevor er im Sommer 2022 zu den Maltesern in Geistliche Zentrum in Ehreshoven gewechselt ist. Er promoviert am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft in Fulda.