Katastrophenschutz

1.500 ausgebildete Zugführer seit 1990

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Malteser

Mit Andrea Friedrich einen Gesprächstermin zu vereinbaren, ist gar nicht so einfach. „Ich bin gerade in einer Weiterbildung“, sagt die 23-Jährige am Telefon. Schon wieder? Ein paar Tage später klappt es. „Das war für die Mitarbeitervertretung“, erklärt sie. Nicht ihre erste Weiterbildung in diesem Jahr: Die Malteser haben kürzlich die 1.500er-Marke an Teilnehmenden beim Zugführerlehrgang geknackt. Und die 1.500. – das war eben auch Andrea Friedrich. Angefangen hat die Niederaichbacherin bei den Maltesern 2016. Der Grund: ihr Schulweg. „Ich bin immer an der Wache vorbeigekommen und habe irgendwann entschieden, mal zu fragen, was die da überhaupt machen“, erinnert sie sich. Ein Notfallsanitäter nahm sich Zeit und erklärte ihr die Arbeit der Malteser. Und Friedrich entschied, dass sie mithelfen wollte.


Zur Zugführerin berufen

Sie engagierte sich im Katastrophenschutz, im Sanitätsdienst und als Einsatzsanitäterin. 2020 schloss sie ihre Ausbildung zur Rettungssanitäterin ab und fing hauptamtlich im Rettungsdienst an. 2021 wurde sie zur Gruppenführerin, und dann, in diesem Jahr, zur Zugführerin berufen. „Damit bin ich auch stellvertretende Leiterin der Einsatzdienste“, sagt Friedrich. Und dabei schwingt ein wenig Stolz in der Stimme mit. Der Lehrgang zur Zugführerin führte sie nach Ehreshoven, wo sie im 89. Lehrgang seit 1990 ausgebildet wurde. Das Überraschende: Es war der erste Zugführerlehrgang, in dem Frauen in der Überzahl waren. „Das war erst mal ungewohnt“, sagt Friedrich. „Aber ich würde mich unglaublich freuen, wenn mehr Frauen im Katastrophenschutz die Führung übernehmen würden.“ Im niederbayerischen Niederaichbach ist Friedrich die zweite weibliche Zugführerin. „Das ist noch viel zu wenig“, sagt die Hundebesitzerin, die sich in den kommenden Wochen eine Weiterbildungs-Auszeit gönnt. „Ich muss mich erst mal in meiner Führungsrolle einfinden“, sagt sie. Dabei verbindet sie damit auch feste Ziele. „Frauen in den Katastrophenschutz einzubringen – das ist mir eine Herzensangelegenheit“, erklärt sie.