Erste Hilfe bei Kindern

Erste Hilfe bei Kindern | 55 Unterkühlung Bei Kindern kann es durch einen Sturz in kaltes Wasser oder einen zu langen Aufenthalt in kalter Umgebung zu einer Unterkühlung kommen. Kalte, nasse Kleidung und kalter Wind führen dazu, dass die Körperwärme verloren geht. Der Organismus reagiert auf den Wärmeverlust, indem er die Körperoberfläche schwächer durchblutet und so weniger Wärme über sie abgibt. Dadurch sieht ein unterkühltes Kind blass bis bläulich aus. Die sinkende Körpertemperatur führt dazu, dass die Stoffwechselvorgänge langsamer ablaufen: Müdigkeit und Verlangsamung der Atmung sind die Folgen. Werden keine Maßnahmen getroffen, um die fortschreitende Unterkühlung zu verhindern, wird das betroffene Kind bewusstlos. Vermeiden Sie aktive und passive Bewegungen des Kindes, da bei einem stark unterkühlten Kind der Rückfluss des kalten Blutes aus den Beinen zum Herzen ein Absinken der Körperkerntemperatur um 1° C bewirken kann. Sinkt die Körpertemperatur auf unter 30° C, kommt es zum Kreislaufstillstand. Aufgrund der extremen Verlangsamung des Stoffwechsels sind jedoch die Wiederbelebungschancen auch nach einer relativ langen Zeit noch hoch. Zusammenfassend ergeben sich für Sie folgende Kennzeichen und Maßnahmen: • Kalte Umgebung • Blasse Haut • Blauverfärbung von Lippen und Fingernägeln • Steifwerden von Armen und Beinen • Unüberwindliche Schlafsucht bis zur Bewusstlosigkeit • Langsame Atmung Die notwendigen Maßnahmen sind einfach und ergeben sich aus den Krankheitszeichen des betroffenen Kindes: • Beruhigen Sie das betroffene Kind. • Bringen Sie es an einen windgeschützten, möglichst warmen Ort. • Vermeiden Sie aktive und passive Bewegungen des Kindes! • Entfernen Sie vorsichtig nasse Kleidung. • Hüllen Sie das Kind in eine oder mehrere Decken ein. • Ist das Kind ansprechbar, können Sie ihm einen warmen Tee zu trinken geben. Keinesfalls dürfen Sie Alkohol anbieten, da dieser die Gefäße erweitert und so die Aus- kühlung verstärkt! • Überprüfen Sie regelmäßig die lebenswichtigen Funk- tionen. • Veranlassen Sie den Notruf.

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