Erste Hilfe bei Kindern

46 | Erste Hilfe bei Kindern Plötzlicher Kindstod Wenn Säuglinge unerklärlich und ohne Nachweis einer Erkrankung sterben oder bei ihnen keine außergewöhnliche Erkrankung festgestellt wurde, die als Todesursache nicht ausreicht, spricht man vom plötzlichen Kindstod. Korrekterweise sollte vom plötzlichen Säuglingstod gesprochen werden. Im Jahr 2022 sind von 773144 Geburten 84 Kinder am Plötzlichen Kindstod gestorben. Am häufigsten kommt er zwischen dem zweiten und dem sechsten Lebensmonat vor. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt; allerdings haben sich eine Reihe von Risikofaktoren ermitteln lassen. Dabei ist zwischen Risikogruppen, zu denen manche Säuglinge zu rechnen sind, und Risikofaktoren, auf die die Eltern Einfluss nehmen können, zu unterscheiden. Zu den Risikogruppen gehören: 1. Säuglinge nach einem „beinahe plötzlichen Kindstod“ 2. Geschwisterkinder eines am plötzlichen Kindstod verstorbenen Säuglings 3. Frühgeborene mit bestimmten Risikofaktoren 4. Kinder drogenabhängiger Mütter Da der plötzliche Kindstod typischerweise im Schlaf auftritt, werden derzeit eine Entwicklungsstörung des Hirnstamms, unzureichende Wärmeabgabe über den in Decken und Matratze eingepackten Kopf oder auch eine niedrigere Aktivität eines bestimmten Enzyms als wahr- scheinliche Ursache angesehen. Nach der Aussage internationaler Studien können einige Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit des plötzlichen Kindstods erhöhen. Um diese unnötigen Risiken zu verringern, sollte folgendes vermieden werden: • Schlafen in Bauchlage • große Federbetten • weiche Matratzen • Abstillen vor dem vierten Lebensmonat • Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft • Tabakqualm Säuglinge in Bauchlage drehen ihr Gesicht in die Matratze. Wird ihr Kopf durch ein großes Federbett zugedeckt, ist die frei liegende Hautfläche so gering, dass möglicherweise zu wenig Körperwärme abgegeben werden kann. Dies könnte zu einer Überwärmung und dadurch zu einer Störung des Atemzentrums führen. Das Abstillen vor dem vierten Monat könnte dazu führen, dass dem Säugling wertvolle Abwehrstoffe gegen Infektionen vorenthalten werden. Rauchen und Drogenkonsum der Mutter kann zu einer verringerten Entwicklung und Widerstandskraft des kindlichen Körpers führen.

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