Erste Hilfe bei Kindern

44 | Erste Hilfe bei Kindern Krampfanfälle Fieberkrämpfe Fieber ist ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers gegen Krankheiten. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann ein rascher Fieberanstieg zu einem kurzzeitigen Krampfanfall führen, dem Fieberkrampf. Er kommt am häufigsten bei Kindern zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem fünften Lebensjahr vor, da die körperliche Entwicklung Krampfanfälle in diesem Alter mehr begünstigt als bei Erwachsenen. Die Krampfanfälle können am ganzen Körper (generalisierte Krampfanfälle) oder nur an den Gliedmaßen einer Körperseite (seitenbetonte Krampfanfälle) auftreten. Obwohl derartige Fieberkrämpfe bedrohlich aussehen, da der Säugling mit den Extremitäten unkontrolliert zuckt und nicht wie gewohnt auf Ansprechen reagiert, verlaufen sie doch in den allermeisten Fällen ohne Folgeschäden. Meist dauern die Fieberkrämpfe kürzer als eine Minute. Diese beruhigenden Informationen sollten Sie sich merken, wenn Sie sich die folgenden Maßnahmen einprägen! Hohes Fieber sollten Sie durch kühle Umschläge oder vom Kinderarzt verschriebene Medikamente senken. Da diese Maßnahmen nicht sofort wirken, sollten Sie sich mit einigen Sofortmaßnahmen vertraut machen, denn bei einem länger andauernden, unbehandelten Fieberkrampf besteht die Gefahr der Bewusstlosigkeit und des Sauerstoffmangels. Nehmen Sie den Säugling auf den Arm oder legen Sie ihn so, dass er sich nicht verletzen kann. Lassen Sie den Säugling nicht unbeaufsichtigt, damit er etwa nicht von der Wickelkommode rollt. • Wenn der Fieberkrampf länger als 1 Minute dauert oder Sie sich unsicher fühlen: Verständigen Sie den Notarzt. • Halten Sie nach dem Krampf die Atemwege frei, indem Sie den Kopf eines Säuglings vorsichtig in die „Schnüffel- position“ bringen. • Kleinkinder, die älter als ein Jahr sind, drehen Sie nach beendetem Fieberkrampf in die Seitenlagerung. • Wenn der Fieberkrampf kürzer als 1 Minute dauert, ver- ständigen Sie Ihren Kinder- oder Hausarzt. Nach dem ersten Fieberkrampf wird Ihr Kinder- oder Hausarzt die weiteren Maßnahmen mit Ihnen besprechen und, wenn es sinnvoll ist, ein geeignetes Medikament verschreiben.

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