Als ich neulich an meinem privaten Laptop, einem Relikt aus Studienzeiten, saß und mich, genervt ob der vielen technischen Probleme, nach einem neueren Gerät sehnte, überkam mich ein Gefühl der Verantwortung. Wie wirken sich eigentlich elektronische Geräte auf unsere Umwelt aus? Was tragen sie zu meinem ökologischen Fußabdruck bei? Gibt es klimafreundlichere Varianten?
An keinem Tag, ob privat oder bei der Arbeit, sind elektronische Geräte aus unseren Leben wegzudenken. Wir alle nutzen sie, sei es der Computer, der Kühlschrank oder das Smartphone, oft stundenlang. Und auch wenn eine digitale Konferenz oft klimafreundlicher ist als eine Autofahrt, sei eins vorweggenommen: Auch diese Geräte haben einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Dieser setzt sich aus dem gesamten Lebenszyklus der Geräte zusammen. Angefangen bei der Produktion, über die Nutzung bis hin zu ihrer Entsorgung, trägt jede der Phasen zur Größe des Fußabdrucks bei.
Produktion
Die Herstellung von Elektrogeräten ist eine ressourcenintensive Angelegenheit. Entlang des gesamten Lebenszyklus ist die Produktion die Phase, in der die meisten klimaschädlichen Emissionen entstehen. Die benötigten Rohstoffe werden abgebaut, verarbeitet und zu den gewünschten Bauteilen zusammengesetzt. Oftmals sind diese Rohstoffe begrenzt und ihr Abbau mithilfe bestimmter Chemikalien verursacht große ökologische Schäden. Hinzu kommt der hohe Energiebedarf bei der Produktion selbst, der nicht selten durch fossile Brennstoffe gedeckt wird.
Nutzung
In der Nutzungsphase entstehen Emissionen vor allem durch den Stromverbrauch. Dies betrifft sowohl die Nutzung (und Ladung) der Geräte selbst, als auch den Betrieb der Server, auf denen die Daten liegen, die für die Nutzung der Geräte gebraucht werden. Diese stehen auf der ganzen Welt verteilt. Wie klimafreundlich ihr Stromverbrauch ist, hängt also immer ganz davon ab, wie hoch der Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix des jeweiligen Landes ist. In Deutschland lag er laut der Bundesnetzagentur im ersten Quartal 2023 bei 49,6 Prozent. Eine private Photovoltaik-Anlage kann zum Beispiel dabei helfen, den Energieverbrauch des Elektrogerätes unabhängig vom Strommix zu decken. Es verbleibt jedoch immer ein gewisser Teil Emissionen, der durch den Betrieb der Server entsteht.
Entsorgung
Eine weitere Quelle klimaschädlicher Emissionen liegt in der Entsorgung der Elektronik am Ende ihrer Lebensdauer. Viele wissen nicht, wie sie ihre alten Geräte entsorgen oder recyceln sollen. Oftmals bleiben sie deshalb ungenutzt in der Schublade liegen, wo ihre kostbaren Einzelteile im Verborgenen bleiben – oder schlimmer noch: Sie wandern über den normalen Hausmüll auf eine Deponie, wo sie aufgrund ihrer nicht recycelten Bestandteile ebenfalls die Umwelt belasten.
Liebe Malteser
Es liegt in unserer Hand, wie nachhaltig wir mit unserer Technik umgehen. Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung zählt. Indem wir bewusst mit unseren Elektrogeräten umgehen, können wir einen Beitrag dazu leisten, unsere Umwelt zu schützen und unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Lesen Sie hier acht konkrete Tipps für Ihren Alltag.
Die Kaufentscheidung:
- Da bei der Produktion die meisten Emissionen entstehen, kaufen Sie am besten langlebige Geräte und nur dann, wenn Sie sie wirklich brauchen. Hier gilt die Faustregel: Reparatur oder Aufrüstung ist besser als gebraucht kaufen, und das wiederum ist besser als neu kaufen.
- Wenn Sie ein neues Gerät brauchen, achten Sie auf die Energieeffizienz.
Im Arbeitsalltag:
- Löschen Sie regelmäßig Emails und andere Dateien, die Sie nicht mehr benötigen. Denn auch sogenannter Datenmüll verbraucht Speicherplatz, der wiederum nur durch dauerhafte Stromnutzung bereitgestellt werden kann.
- Bei Videokonferenzen mit vielen Teilnehmenden können größere Datenmengen gespart werden, wenn alle die Kameras ausschalten. Auch hier gilt: Weniger Daten = weniger Energieverbrauch.
- Wenn Sie Feierabend machen: Schalten Sie Ihre Geräte immer ganz aus und vermeiden Sie den Standby-Modus.
Zu Hause:
- Wenn Sie im Internet Videos anschauen, ob in der Mediathek oder via YouTube, Netflix und Co., stellen Sie die Auflösung herunter. Denn es gilt: geringere Auflösung = weniger Daten = weniger Energieverbrauch.
- Wechseln Sie zu einem Ökostromanbieter.
- Werfen Sie Ihr altes Gerät niemals in den Müll. Geben Sie es bei entsprechenden Sammelstellen ab. Je nach Zustand des Geräts werden sie dort aufbereitet und wiederverkauft, oder umweltfreundlich recycelt. Das geht auch über die Malteser.