Einsamkeit verhindern

Foto: Malteser/Tim Tegetmeyer

Um zu verhindern, dass ältere Menschen einsam werden, arbeiten die Stadt Gelsenkirchen und die Malteser im Ruhrbistum zusammen. Bewohnerinnen und Bewohner der Gelsenkirchener Stadtteile Alt- und Neustadt erhalten einen Brief, worin gefragt wird, ob Ehrenamtliche zu einem einmaligen Besuch vorbeikommen oder anrufen dürfen. Das Ziel: Älteren Menschen die Unterstützung und Angebote, die es für sie gibt, verständlich näher zu bringen.

Zusammen mit der Stadt wollen die Malteser älteren Menschen Informationsgespräche anbieten. Ehrenamtliche, die für die Aufgabe geschult wurden, helfen bei der Suche nach Antworten auf Fragen wie: „Wer hilft mir bei der Fahrt zum Arzt?“, „Wenn ich nicht mehr kochen kann, bringt mir jemand etwas?“, „Wie kann ich mich zuhause sicher fühlen?“, „Gibt es Unterstützung bei Krankheit oder für den seniorengerechten Umbau der Wohnung?“, „Welche Möglichkeiten gibt es, neue Kontakte zu knüpfen?” und anderes mehr.

Moritz Bott, Projektkoordinator bei den Maltesern, weist auf die Umstände hin, die das Leben älterer Menschen einschränken können: „Wenn ältere Menschen nicht mehr so mobil sind, Partner sterben, Freunde nicht mehr zu Besuch kommen können, Corona das Ausgehen erschwert, kann der Tag zu still werden.“ Dabei gebe es vielfältige Unterstützung in Gelsenkirchen, die das Leben der Über-70-Jährigen lebendiger und leichter machten. 

Auch der Senioren- und Behindertenbeauftragte der Stadt, Julius Leberl, begrüßt das Projekt: „Wir haben ein hohes Interesse daran, die Älteren, die vielleicht keine Freunde oder Familie haben, dabei zu unterstützen, Leistungen zu bekommen, die ihnen zustehen und zu zeigen, welche vielfältigen Hilfsangebote sie nutzen können. Wir appellieren an die Empfänger des Briefes, das Angebot anzunehmen. Wer sich nicht meldet, wird natürlich auch nicht von den Maltesern kontaktiert.“

Die Besuche finden nach Absprache statt. Die Ehrenamtlichen sind aus der Nähe und nehmen sich bei einem Gespräch zwischen 30 und 90 Minuten Zeit – so wie es die oder der Besuchte wünscht. „Wir hören zu und überlegen mit den besuchten Damen und Herren, was sie bräuchten. Wir informieren über alle Angebote im Stadtteil, trägerübergreifend. Vielen Seniorinnen und Senioren reicht es bereits, zu wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sich ihre Lebenssituation einmal ändern sollte“, erklärt Moritz Bott.