2018 wird jeder zweite Südsudanese hungern

Die Nahrungsmittelhilfe aus dem Ausland sichert südsudanesischen Kindern das Überleben. Foto: Malteser
Bildunterschrift: Kinder beim Essen im Südsudan. Im kommenden Jahr wird laut Schätzungen jeder zweite Südsudanese Hunger leiden müssen. Foto: Malteser

Köln/Juba. Die Malteser warnen vor einer weiteren Verschärfung der Hungerkatastrophe im Südsudan. „Wenn die Weltgemeinschaft nicht Nothilfe leistet,  wird es zu einer noch größeren  Hungerkatastrophe kommen. Schätzungen des Frühwarnsystems für Hunger im Südsudan zufolge werden davon sechs Millionen Menschen betroffen sein. Das ist jeder zweite Südsudanese“, sagt Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International. „Es muss endlich zu einer friedlichen Lösung des Konflikts kommen, damit die Südsudanesen sich mittelfristig wieder selbst versorgen können“, sagt Hansen.
Derzeit hungern schon 4,8 Millionen Südsudanesen. Das sind bereits eine Million Menschen mehr als zur selben Zeit im vergangenen Jahr. „Es gibt viele Gründe dafür, warum sich die Situation weiter verschlechtert hat. Zum einen sind rund vier Millionen Menschen auf der Flucht. Das ist ein Drittel der Bevölkerung. Somit können viele Felder nicht bestellt werden. Und dort, wo noch etwas angebaut wird, plündern bewaffnete Kämpfer immer wieder die Felder“, schildert Hansen die Situation. Auch die hohe Inflationsrate führt dazu, dass viele Menschen sich Grundnahrungsmittel wie Reis und Mehl nicht mehr leisten können.

Die Malteser weiten ihre Nothilfe, gefördert durch das Auswärtige Amt, aus. Noch in dieser Woche werden 7.000 Menschen in der Umgebung von Wau mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt. In dieser Gegend kam es in den letzten Monaten zu schweren Kämpfen. Fast 900 Häuser in Manjang bei Wau wurden niedergebrannt.  Malteser International bekommt ab heute zum ersten Mal seit Monaten Zugang in ein von Rebellen kontrolliertes Gebiet in Greater Baggari. Dort werden die Mitarbeiter die Lage sondieren und so bald wie möglich Hilfsgüter verteilen.
Seit mehr als 20 Jahren kümmern sich die Malteser um notleidende Menschen im Südsudan. Seit dem erneuten Ausbruch des Bürgerkrieges im Sommer 2016 versorgt die katholische Hilfsorganisation unter anderem 5.000 Schulkinder in den Städten Wau und Juba täglich mit einer warmen Mahlzeit und Trinkwasser.

Achtung Redaktionen:
Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International, steht für Interviews und O-Töne zur Verfügung. Vermittlung: Tel. 0221 – 96441-181.

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Bildunterschrift: Kinder beim Essen im Südsudan. Im kommenden Jahr wird laut Schätzungen jeder zweite Südsudanese Hunger leiden müssen. Foto: Malteser

Die Malteser sind Mitglied der Aktion Deutschland Hilft und rufen dringend zu Spenden für die Menschen im Südsudan auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120 001 2
BIC: GENODED 1PA7
Stichwort: „Südsudan“
Oder online: www.malteser.de

Aktion Deutschland Hilft e. V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: „Hilfe für Afrika“
www.aktion-deutschland-hilft.de

Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org 

Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
Tel. 0221 / 98 22 – 2002 /- 2203
presse@malteser.org
www.malteser.de


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