Pilgern

Erste Sternwallfahrt der Malteser zum Grab des Heiligen Bonifatius in Fulda

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photoebene Marzena Seidel

Rom, Lourdes, Kevelaer, Altötting, Werl, die Liste der Wallfahrten, an denen die Malteser mit unterschiedlichen Diensten helfend beteiligt sind, ließe sich beliebig verlängern.

Aber wie steht es mit einer Wallfahrt für uns alle, bei der wir uns als Pilgerinnen und Pilger einfach in die Arme Gottes und in unsere Gemeinschaft fallen lassen können, fragte sich das Geistliche Zentrum. Schnell fand die Idee der Gründung einer regelmäßig stattfindenden Malteser Sternwallfahrt Begeisterung und große Unterstützung durch unseren Bundesseelsorger, Bischof Heinrich Timmerevers, und die Bundesgeschäftsleitung, sodass sich eine Steuerungsgruppe zur Organisation der Wallfahrt im Geistlichen Zentrum bildete.

Am vergangenen Wochenende war es dann so weit: Zum ersten Mal fand mit der Sternwallfahrt zum Grab des Heiligen Bonifatius im Fuldaer Dom, eine Wallfahrt für alle Malteser statt. Ob mit dem Zug, einem Pilgerbus oder sogar den ganzen Weg zu Fuß: insgesamt kamen rund 400 Pilgerinnen und Pilger aus allen Regionen Deutschlands in die osthessische Stadt, um sich gemeinsam der Wurzeln des Leitsatzes der Malteser intensiver bewusst zu werden und sich für ihren Dienst segnen zu lassen.

Die Wallfahrt begann mit herzlichen Grußworten des stellvertretenden Fuldaer Diözesanleiters der Malteser, Dr. Bertram Sitz, und des Präsidenten der Deutschen Assoziation des Malteserordens, Ernst Freiherr zu Freyberg. Beide betonten die Bedeutung des Heiligen Bonifatius, des „Apostels der Deutschen“, für die Geschichte des Glaubens in Deutschland und würdigten die Rolle der Malteser als Brücke zwischen Tradition und Gegenwart. Es ist gut, dass der Start einer neuen Tradition vom Grab des Apostels der Deutschen, des Hl. Bonifatius ausgeht. Diese Wallfahrt stärkt nicht nur unseren Glauben, sondern erinnert uns auch an unsere Wurzeln und unseren Auftrag als Malteser, den Menschen in Not aus der Botschaft Jesu Christi heraus zu dienen, betonte Freiherr zu Freyberg in seiner Ansprache.

Nach einem gesungenen Tischgebet wurden wir vom Team der Malteser Feldküche in Fulda mit einem kräftigenden Imbiss gestärkt. Es gab viele herzliche Wiedersehen, aber auch die gute Möglichkeit neuer Vernetzungen und Gespräche, die zeigen, dass der Glaube viele unterschiedliche Menschen einen kann.

Ein eindrucksvolles Bild ergab sich für die Zelebranten der Heiligen Messe, als sie durch den Mittelgang des barocken Domes, durch das große Hauptportal auf den Domplatz traten: dutzende Banner und Malteser zum Einzug in den Dom aufgestellt bis zur Hauptstraße. Sie alle wurden herzlich vom Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber begrüßt und mit Weihwasser als Pilgerinnen und Pilger gesegnet.

Der Höhepunkt der Sternwallfahrt war das sich anschließende feierliche Pontifikalamt im Dom, das gemeinsam von Bischof Heinrich Timmerevers und Bischof Dr. Michael Gerber zelebriert wurde. In seiner Predigt unterstrich unser Bundesseelsorger die Aktualität der Liebesbotschaft der Heiligen Lioba, der Cousine des Hl. Bonifatius, deren Gedenktag wir in der Heiligen Messe feierten. Liobas vorbehaltloser Dienst an den Menschen, wurzelnd im Glauben an den dreifaltigen Gott, habe Vorbildfunktion für alle Malteser, so Bischof Timmerevers.

Der Gottesdienst wurde musikalisch durch den Gesang der Leiterin des Malteserchors, Kornelia Rück bereichert. Gleichzeitig war es der vorletzte Arbeitstag des Fuldaer Domorganisten, Prof. Hans-Jürgen Kaisers, der virtuos an der Orgel die Festgemeinde begleitete.

Nach dem Pontifikalamt zogen die Anwesenden in die Krypta des Domes, zum Grab des Hl. Bonifatius. Bewegend war hier zunächst die Segnung einer ukrainischen Marienikone, gemalt auf dem Deckel einer Munitionskiste, die Bischof Dr. Gerber vornahm. Im Anschluss segneten beide Bischöfe die Pilger mit der Reliquie des Hl. Bonifatius. Dieser feierliche Segen markierte das Ende der Wallfahrt und sandte alle Malteser wieder gestärkt in ihre Heimatregionen zurück.

Die erste Sternwallfahrt der Malteser zum Grab des Hl. Bonifatius nach Fulda war ein eindrucksvolles Zeichen des gelebten Glaubens und des Gemeinschaftsgefühls. Für die Malteser war es nicht nur eine geistliche Erneuerung, sondern auch eine Erinnerung an die unerschütterliche Mission der Malteser: „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“, wie auch der Vizepräsident Albrecht Prinz von Croÿ in seinem Grußwort am Ende der Heiligen Messe betonte. Die Sternwallfahrt in Fulda sei die Geburtsstunde einer nun wachsenden Tradition der Glaubensstärkung, so von Croÿ.


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Das sagen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen

Das war der Beginn einer hoffentlich wunderbaren Tradition. Wir Helferinnen und Helfer haben etwas für uns getan, wir haben uns in Fulda mit Gebet in Gemeinschaft gestärkt und sind durch Segnungen gestärkt worden. Rückbesinnung auf den, in dessen Namen wir es tun: im Namen des Herrn!“

Albrecht Prinz von Croÿ, Vizepräsident des Malteser Hilfsdienstes

Einfach mal runter kommen, Herz und Seele auslüften und den Heiligen Geist einladen. Das geht am besten zu Fuß in Gottes wunderbarer Schöpfung.“

Stephan Grabber, Bereichsleiter Ehrenamt Diözesangliederung Oldenburg (Fußwallfahrtsgruppe nach Fulda)

Wir Würzburger haben die Wallfahrt mit einer Katastrophenschutzübung „Fahren im geschlossenen Verband“ kombiniert und dabei schon auf dem Weg eine tolle Gemeinschaft erlebt. Herrlich, gerne wieder!“

Michael Kiesel, stellv. ehrenamtl. Stadtbeauftragter Würzburg

Als Mitarbeiterin in der Zentrale fehlt mir manchmal der direkte Draht zu den Kollegen vor Ort. Die Wallfahrt war eine ganz wunderbare Gelegenheit, mit möglichst vielen verschiedenen Menschen aus der Malteser-Gemeinschaft zu sprechen und konzentriert auf das zu schauen, was uns eint. Ein wirklich besonderes Erlebnis!

Susanne Kerner, Referentin für Stiftungsfundraising, Köln

Das Vortragen der Fürbitte war für mich eine große Ehre und ein unvergesslicher Moment. Ich bin dankbar für diese spirituelle Reise und die Gemeinschaft, die wir erleben durften. Man sagt ja: „Als Malteser ist man nie allein“. In Fulda war das spürbar.“

Sabrina Kupich, Ehrenamtlerin im Bezirk Magdeburg