Interview

Ehrenamtsbefragung: Über Bestätigung und Ansporn

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Carsten Düpjohann/Malteser
Clementine Perlitt ist Vizepräsidentin des Malteser Hilfsdienstes.

Frau Perlitt, welche Ergebnisse hat die Befragung konkret ergeben?

Zunächst einmal haben wir eine deutlich höhere Rücklaufquote von den Ehrenamtlichen bekommen. Das freut uns, dass die Beteiligung an der Umfrage höher war und verfestigt natürlich auch das Bild, das wir gewonnen haben. Unterm Strich kann man festhalten, dass im Vergleich zu 2015 alle Trendvergleiche positiv sind und unser zentraler Strategieprozess funktioniert hat. Alles das, was die Malteser angestoßen haben, hat sich ausgezahlt. Die Ehrenamtlichen sehen gute Rahmenbedingungen. 92 Prozent sagen zum Beispiel, dass sie bei den Maltesern anderen Menschen gut helfen können und 89 Prozent sind der Meinung, dass sie ihre Kenntnisse gut einbringen können.

Was bedeuten Ihnen die Ergebnisse?

Diese Ergebnisse sind eine Bestätigung und zugleich auch ein Ansporn, nicht nachzulassen. Es freut mich riesig zu sehen, wie viele Ehrenamtliche mit Begeisterung bei uns dabei sind. Es haben uns so viele Ehrenamtliche gesagt, dass sie das Helfen als Bereicherung für das eigene Leben sehen und für sich selbst auch viel Positives aus ihrer Arbeit ziehen. Was für ein schönes Kompliment an uns alle, die sich für die passenden Voraussetzungen dafür einsetzen. 

Was sind jetzt die nächsten Schritte?

Wir wollen den beschrittenen Weg konsequent weitergehen und an einigen Stellen noch weiter optimieren. Dazu gehört sicherlich der Schulterschluss mit dem geistlichen Zentrum, aber auch die Verbesserung des Personalmanagements im Ehrenamt. Und wir müssen die Digitalisierung als Chance sehen. Dazu gehen wir in den Austausch mit den Ehrenamtlichen. Was brauchen sie von uns und welche digitale Unterstützung können wir liefern? Ich freue mich sehr auf die Aufgaben, die da auf uns zukommen. Diese werden wir Schritt für Schritt angehen.


Weitere Zahlen

  • 85 Prozent fühlen sich fair behandelt.
  • 80 Prozent fühlen sich in emotional belastenden Situationen unterstützt.
  • 78 Prozent erleben eine wertschätzende und vertrauensvolle Gemeinschaft.
  • 77 Prozent der über 20-Jährigen würden das Engagement bei den Maltesern weiterempfehlen, bei den unter 20-Jährigen sind es fast 90 Prozent.

Die Altersstruktur der Engagierten ist ausgeglichen: Fast ein Drittel der Befragten ist zwischen 14 und 30 Jahre alt (28 Prozent), ein weiteres knappes Drittel ist zwischen 31 und 50 Jahre alt (29 Prozent) und das letzte ist bis zu 70 Jahre alt (34 Prozent). 8 Prozent der Befragten sind sogar über 70 Jahre alt.