Im Jahr 2020 haben wir Malteser uns auf den Weg gemacht, unsere Organisation ökologisch nachhaltiger zu machen. Bisher ist unser Klimaschutz-Engagement freiwillig: Wir möchten Verantwortung zeigen und unseren Nachfahren eine lebenswerte Welt hinterlassen. Im Geiste der Enzyklika „Laudato si“ [Anm.d.R: Rundschreiben von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015, in dem er sich unter anderem mit Umwelt- und Klimaschutz befasst] haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere klimaschädlichen Emissionen zu senken mit der Strategie: vermeiden, reduzieren, kompensieren. Bald schon greifen neue Gesetze, die von der Europäischen Union vorgegeben werden. Diese Regelungen betreffen zunächst die größten Organisationen und Unternehmen in den EU-Mitgliedstaaten und in den Folgejahren dann stufenweise zunehmend auch kleinere. Vor allem die neue Berichtspflicht zur Nachhaltigkeit und das Energieeffizienzgesetz bringen noch mehr Nachhaltigkeit in den Malteser Verbund, aber auch eine ganze Reihe neuer Verpflichtungen mit sich.
Die nachhaltige Berichtspflicht
Wir Malteser sind verbundweit ab 2026 von der neuen Berichtspflicht zur Nachhaltigkeit (CSRD – Corporate Sustainability Reporting Directive beziehungsweise Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung) betroffen. Das heißt für uns, dass wir bereits ab 2025 in mehreren Malteser Gesellschaften Daten sammeln und diese im Jahr 2026 berichten müssen. Damit geben wir Auskunft darüber, wie viel Energie oder Wasser wir verbrauchen, oder auch, wie wir uns für die Gesundheit unserer Mitarbeitenden einsetzen. Diese Daten werden wir ab dann dauerhaft erheben müssen und möglichst jährlich verbessern müssen.
Malteser heute für morgen
Wir wissen, dass wir, indem wir unsere Arbeit als Hilfsorganisation leisten, immer Emissionen verursachen werden: der Transport einer kranken Person, die Unterbringung von Pflegebedürftigen, die Stromversorgung in Katastrophengebieten, et cetera. Alle diese unersetzlichen Tätigkeiten verursachen auch Treibhausgase. Natürlich werden wir unsere Hilfen nicht unterlassen, aber wir müssen uns anstrengen, so umweltfreundlich wie möglich zu agieren. Wir tun das, indem wir versuchen, unsere Emissionen jährlich zu reduzieren. Zudem haben wir uns bereits 2022 entschieden, verbleibende Emissionen zu kompensieren.
Klimakompensiert statt Klimaneutral
Mittels der Klimabilanz misst der Malteser Hilfsdienst seine realen Verbräuche in den für uns relevantesten Emmissionskategorien Strom, Gas, Benzin, Diesel und Papier. Emissionen, die hier trotz Reduktionsmaßnahmen anfallen, werden kompensiert, indem wir internationale klimaschützende Projekte finanzieren, die entsprechende Mengen an Treibhausgasen einsparen.
Um bei der Erstellung unserer Klimabilanz ein möglichst realistisches Bild zeichnen zu können, beziehen wir über die realen Verbräuche hinaus Schätzwerte für weitere Emissionsbereiche mit ein, für die uns noch keine Daten vorliegen. Zum Beispiel die Arbeitswege, Wasserverbrauch oder Abfallaufkommen. Dabei greifen wir auf Durchschnittswerte je Mitarbeitendem zurück.
Seit 2024 kompensieren wir das, was sich mit belastbaren Daten tatsächlich beziffern lässt, nicht aber die durch Schätzungen in den genannten Bereichen erhöhten Gesamtemissionen. Wir sprechen bezogen auf unsere Dienstleistungen daher künftig von „klimakompensiert“, aber nicht mehr von „klimaneutral“. Vor allem, weil es uns wichtig ist, unsere Bemühungen so transparent wie möglich abzubilden. Ansonsten ändert sich nichts: Die Wirkung der Klimaschutzprojekte, in die wir investieren, ist weiterhin nach den höchsten internationalen Qualitätsstandards (Goldstandard) zertifiziert.
Mein Ausblick heute
Sie merken schon, es ist viel in Bewegung. Nachhaltigkeit hält in immer mehr Bereiche unserer Organisation Einzug. Viele Aufgaben werden verpflichtend, einige davon stellen uns vor echte Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass wir das übergeordnete Ziel nicht aus den Augen verlieren: Wir wollen unsere Schöpfung schützen. Das ist keine bloße Theorie. Was wir heute dafür tun, um die Erderwärmung zu stoppen, ist gleichzeitig ein Dienst an den Menschen, die bereits heute wegen zunehmender Klimakatastrophen in Not geraten.
Wir werden also die neuen Pflichten erfüllen und unser freiwilliges Engagement fortsetzen – und Sie weiterhin über die große Perspektive und die nächsten Meilensteine auf unserem Weg zu größtmöglicher Nachhaltigkeit informieren.