Geschichte

Die Malteser und ihr Bier

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Nils Brandes
Früher gab es Malteser Bier im Überfluss. Jede Malteser Kommende hatte das Recht, Bier zu brauen.

Das Bier war im frühen Mittelalter in Nord- und Mitteleuropa weit verbreitet, jedoch nicht mit dem heutigen Bier vergleichbar. Am gebräuchlichsten waren Hafer- oder Roggenbier. Das gebraute Bier war nicht lange haltbar und wurde in der Regel vom Fass weggetrunken. Die Alkoholstärke war je nach zugegebener Malzmenge verschieden.

Eine Sorte für Mönche und Adelige, eine andere für das Fußvolk

Für Mönche und adelige Gäste wurde ein gehaltvolles Bier gebraut, das sog. Herrenbier. Pilger und einfache Gäste mussten sich mit einer geringeren Sorte begnügen.

Ab dem 13. Jahrhundert nahm das Brauen von Bier einen starken Aufschwung. Die Klöster brauten nicht nur für den Hausgebrauch, ihren sogenannten Haustrunk, sondern auch für den Verkauf außer Haus. Damit wurde das Brauen von Bier zum Wirtschaftsfaktor das den Zweck erfüllte, nicht mehr vorhandenen Einnahmen zudecken

Brauereien in den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland

Grundsätzlich kann man sagen, dass jede Johanniter beziehungsweise Malteser Kommende im Mittelalter das Recht hatte Bier für den Eigenbedarf herzustellen.

So sind Brauereien nachweisbar in den Niederlanden, in Berlin (Vereinsbrauerei Berlin-Rixdorf), in Wadenswik (Schweiz), Tobel (Schweiz, heute noch in Produktion), Altötting, Ebersberg, Landsberg oder Landhut und Amberg. Amberg kam 1781 zum Malteser-Orden und damit auch die Braurechte, die 1992 an die Brauerei Bischof in Regensburg übergingen. Ab 2002 wurde die Stuttgarter Hofbräu berechtigt, das Malteser Bier zu brauen. Zwischenzeitlich wurde es aber eingestellt.


Mehr zum Thema

Zur Brauerei Amberg und ihrer Geschichte gibt es eine kleine Broschüre, die beim Förderverein Melitensia in Paderborn erworben werden kann.


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