Unsere Projekte in Nepal

Nepal: der arme Staat in Himalaya

Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die meisten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft und verdienen dort zu wenig, um sich und ihre Familien zu ernähren. Deswegen sind viele Menschen im Land unterernährt. Davon betroffen sind vor allem Frauen und Kinder. In Nepal gibt es außerdem viele sehr abgeschiedene Gegenden in den Bergregionen des Himalaya. Es gibt insgesamt nur wenige befestigte Straßen, viele Dörfer sind nur durch lange Fußmärsche zu erreichen.   

Aus diesem Grund traf das verheerende Erdbeben am 25. April 2015 das Land auch besonders hart. Die vielen Nachbeben taten ihr Übriges und hinterließen ein Land in Trümmern. Mehr als 8.000 Tote waren zu beklagen und über 20.000 teils schwer Verletzte. Regierungsangaben zufolge wurden über eine halbe Million Häuser zerstört, fast drei Millionen Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf. Besonders die armen, ländlichen Gebiete, in denen die Menschen in einfachen Behausungen wohnen, traf es dabei schwer. 

Unsere Hilfe in Nepal

Direkt am Tag nach dem Beben startete Malteser International mit der Nothilfe für das Land. Zunächst stand die medizinische Versorgung der Überlebenden sowie Aufräumarbeiten und Bergung von Opfern im Vordergund. Danach konzentrierte sich unsere Arbeit auf die ländlichen Gebiete, in denen wir die Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgten sowie Gesundheitsstationen aufbauten und ausstatteten. 

Unsere Arbeit in Nepal nach dem Erdbeben ist langfristig angelegt, denn das Land braucht immer noch internationale Unterstützung. Bis mindestens bis Mitte 2019 werden wir in Nepal aktiv bleiben, vor allem in den Bereichen medizinische Versorgung, Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung sowie Katastrophenschutz und natürlich Wiederaufbau zerstörter Häuser.

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Abteilung Fundraising

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Geschichten aus unseren Projekten in Nepal

Werfen Sie einen Blick in unsere Hilfsprojekte in Nepal

Aufräumarbeiten nach dem Erdbeben
© Fotograf/in: Malteser International
Frau in einer Gesundheitsstation der Malteser
© Fotograf/in: Malteser International
Kind an einem Fluss in Nepal
© Fotograf/in: Malteser International
Mutter mit Kind auf dem Arm vor Bagger
© Fotograf/in: Malteser Interntional
Training zum Bau von erdbebensicheren Häusern
© Fotograf/in: Malteser International
Eine der ersten Hilfslieferungen nach dem Erdbeben in Nepal
© Fotograf/in: Malteser International
Menschen aus Nepal freuen sich über Hilfe
Zerstörte Straße nach Erdbeben in Nepal

 

 

Hintergrundinfos: Nepal

Nepal ist nicht nur durch das Himalaya-Gebirge zerklüftet, sondern auch in sich zerrissen: Es gibt einen enormen Wohlstandsunterschied zwischen Stadt- und Landbevölkerung, ein rigoroses Kastensystem, das viele Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließt und hunderte von ethnischen Minderheiten und Sprachen oder Dialekte, die eine Verständigung zu einem schwierigen Unterfangen machen. 

Die Analphabetenquote in Nepal liegt bei über 50%. Unter den rund 26 Millionen Nepalesen gibt es nur rund 100.000 Studenten, die Ausgaben für Bildung betragen gerade mal 8 Dollar pro Einwohner. 

Die meisten Menschen leben im sogenannten Terai, der Ganges-Ebene Nepals. Dort ist der Boden fruchtbar und eignet sich hervorragend für Reis- Kartoffel oder Gemüseanbau. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft und erzielt hier nur einen Hungerlohn: Viele verdienen weniger als 20 Euro pro Monat. Damit leben große Teile der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. 

Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für Nepal, fast eine halbe Million Touristen reisen jedes Jahr in das Land. Besonders beliebt sind Trekking-Touren im Himalaya, viele Angehörige der ansässigen Bergvölker verdienen ihren Unterhalt durch geführte Wandertouren. 

Neben der Armut des Landes führt das bergige Terrain und der oft sehr starke Regen während des Monsuns zu Überflutungen und schlussendlich zu einem starken Defizit in der Infrastruktur. Es gibt nur sehr wenige asphaltierte Straßen, viele Städte und Dörfer sind nur zu Fuß zu erreichen. Ein Umstand, der die Nothilfe nach dem Erdbeben 2015 zu einem schwierigen Unterfangen machte. Denn viele Bergdörfer waren über Wochen und Monate nicht zu erreichen, die Bevölkerung nach der Katastrophe auf sich allein gestellt. Deswegen konzentriert sich unsere Hilfe jetzt auf diese abgeschiedenen Regionen und die Arbeit mit ethnischen Minderheiten, um diesen benachteiligten Menschen ein Leben in Gesundheit, Würde und Sicherheit ermöglichen zu können. 

Unsere Arbeit in Nepal

Erste Hilfsmaßnahmen hat Malteser International mit dem Bau von 135 Übergangshäusern aus Bambus, Holz und Wellblech geschaffen. Um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, wurden vom Erdbeben zerstörte Wasserleitungen wieder instand gesetzt, Gesundheitsstationen mit Medikamenten sowie medizinischer Ausstattung versorgt und mobile Gesundheitsteams in die schwer zugänglichen Bergregionen entsandt.

Wir sind allerdings auch in längerfristigen Projekten in Nepal aktiv. So koordinieren wir den Wiederaufbau von drei Gesundheitsstationen und statten 15 Stationen mit medizinischem Basisequipment aus. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von medizinischem Personal, auch und besonders im Hinblick auf das Erkennen und Behandeln psychischer Krankheiten. 

Versorgungssysteme für sauberes Trinkwasser und ein funktionierendes Abwassersystem finden sich nach dem Erdbeben nur noch in wenigen Gegenden Nepals. Um hier wieder eine flächendeckende Versorgung herzustellen, betreuen wir den Bau von 24 Trinkwasserversorgungssystemen und 280 Latrinen und führen Aufklärungskampagnen in den Bereichen Wasser, Sanitär und Hygiene durch.  

Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit ist und bleibt aber der Bau von erdbebensicheren Häusern für die Bevölkerung. Dazu werden die Bewohner von 54 Gemeinden darin geschult, sich selbst mit einfachen Mitteln ein sicheres und trockenes Zuhause zu bauen. Mit Blick auf zukünftige Erdbeben oder andere Katastrophenfälle sind wir außerdem an der Schaffung von Kapazitäten und Durchführung von Trainings im Katastrophenschutz beteiligt.