Qualitätsmanagement, Seelsorge und Ethik in der Malteser Altenhilfe

Im Zentrum der Pflege steht das christliche Menschenbild

Die Erhaltung der Selbstbestimmung und Selbstständigkeit der Bewohner ist das Leitziel unserer Arbeit. Dies ermöglichen speziell an den Bedürfnissen der Bewohner ausgerichtete Pflege-, Milieu- und Betreuungskonzepte sowie Raumkonzeptionen.
 
Von den Mitarbeitern wird neben einer hohen fachlichen auch eine hohe soziale Kompetenz verlangt. Durch regelmäßige innerbetriebliche Fortbildungsmaßnahmen, die Teilnahme an Weiterbildungen und die Mitarbeit im Qualitätsmanagement wird die Pflege- und Betreuungsqualität gesichert.

In ihren Pflegezentren steht für die Malteser, dem christlichen Menschenbild gemäß, immer der ganze Mensch im Vordergrund: mit seinen körperlichen und seelischen Bedürfnissen. Deshalb werden umfassende, qualifizierte Pflege, Betreuung und Therapie mit dem Anspruch, den Bewohnern im Alter ein Zuhause zu bieten, verbunden.

Ziel ist es, den Bewohnern dabei zu helfen, ihren Lebensabend im Rahmen ihrer Möglichkeiten so zu verbringen, wie sie es sich wünschen.

Qualitätsmanagement

Die praktische und kontinuierliche Umsetzung unserer Qualitätsziele und der extern geforderten Qualitätssicherungsmaßnahmen gewährleistet das Qualitätsmanagementsystem. Sein Ansatz ist prozess- und teamorientiert.

Es stellt die Planung, Steuerung, Sicherung und Überprüfung des Zielerreichungsgrades sowie die Weiterentwicklung der kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse in jeder Altenhilfeeinrichtung sicher.

Unsere Qualitätsziele beschreiben, wie die Qualität der Arbeit in diesen Einrichtungen verstanden wird. Dazu benennen sie konkrete Maßnahmen: z.B. altersgerechte Ernährung, ehrenamtliche Begleitdienste, umfangreiche Freizeitangebote, regelmäßige Überprüfung des Zielerreichungsgrades der Qualitätsziele. Damit schaffen sie als Basis des Qualitätsmanagements die Voraussetzungen für bewusstes Handeln.

Es werden regelmäßige Bestandsaufnahmen der inhaltlichen und fachlichen Arbeit vorgenommen, um daraus Veränderungen einzuleiten (Defizite erkennen und Mängel beseitigen). Darüber hinaus werden in der Arbeit neue Impulse und Erkenntnisse (pflegewissenschaftliche Erkenntnisse, gerontologische Fachdiskussionen, ...) aufgegriffen. Die ständige Reflexion des Handelns und die regelmäßigen Vergleiche zwischen Soll und Ist in allen Aufgabengebieten gewähren nicht nur die Weiterentwicklung der Einrichtung, sondern garantieren Bewohnern und Angehörigen eine fachkompetente und qualitativ adäquate Leistungserbringung.

Die gemeinsamen Grundsätze und Maßstäbe zur Qualitäts- und Quantitätssicherung nach § 80 SGB XI einschließlich des Verfahrens zur Durchführung von Qualitätsprüfungen nach § 114 SGB XI in vollstationären Pflegeeinrichtungen finden uneingeschränkt Anwendung.

Seelsorgliche Begleitung

Der Sorge um die Seele kommt eine besondere Rolle zu. Der Leitspruch des Malteser Ordens „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“  bringt es auf den Punkt. 

Wenn ältere, pflegebedürftige Menschen vom eigenen Zuhause in eine Pflegeeinrichtung ziehen, ist das in ihrem Leben ein Einschnitt, der ihnen und ihren Angehörigen oft sehr schwer fällt: Abschiednehmen vom Gewohnten, sich anfreunden mit Neuem, eine zunächst fremde Umgebung mit unbekannten Mitbewohnern und Betreuungskräften. Damit die Bewohner sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen, ist daher die  Sorge um die Seele mindestens genauso bedeutend wie die Pflege des Körpers.

Aus diesem Grund spielt die Seelsorge in allen Pflegeeinrichtungen eine große Rolle: In den Malteserstiften gibt es Seelsorgerinnen, die die seelsorgliche Arbeit der Kirchengemeinden ergänzen und Aufgaben übernehmen, mit denen sie die Gemeindearbeit in den Einrichtungen unterstützen. Ihr Schwerpunkt ist es aber, zuzuhören und da zu sein, wenn der Bewohner oder die Angehörigen des Bewohners dies wünschen.

Ein besonderes Augenmerk richten die Seelsorgerinnen zudem auf die von Demenz betroffenen Bewohner, denen sie gezielte Einzel- oder Gruppen angebote machen. So gibt es neben den Gottesdiensten, Gesprächskreisen und Bibellesen so genannte religiöse Zehn-Minuten-Aktivitäten und eigens auf demenziell veränderte Senioren ausgerichtete Gottesdienste zu Anlässen des Kirchen jahres, die sich genau an ihren Bedürfnissen orientieren.

Nicht zuletzt richtet sich die Seelsorge auch an die Mitarbeiter: durch Hilfestellung in Fortbildungen oder Gesprächen und beim „Auftanken“ an so genannten Oasentagen.

Unsere Angebote in der Seelsorge:

  • Katholische und evangelische Gottesdienste
  • Heilige Messen und Wortgottesdienste
  • Andachten
  • Kommunionfeiern und Abendmahl für Bettlägerige
  • Krankensalbung
  • Wallfahrten
  • Begleitung für Bewohnerinnen und Bewohner (Einzugsbegleitung, Lebensbegleitung, Sterbebegleitung)
  • Begleitung für Angehörige
  • Begleitung für Mitarbeiter

Ethik

Seit vielen Jahren betreiben wir Ethikberatung im Krankenhaus, in der stationären Altenhilfe und in den ambulanten Pflegediensten. Das bedeutet nicht nur, Mitarbeiter zu schulen, sondern tragfähige Strukturen zu bilden (z.B. Ethikkomitees oder ethische Fallbesprechungen), um sich in interdisziplinären Gruppen den ethischen Problemen in den Einrichtungen anzunehmen.

Das Basisinstrument der Ethikberatung ist die ethische Fallbesprechung. Die Schulung möglichst vieler Mitarbeiter in der Anwendung dieser Methode stellt einen besonderen Fokus dar. Ein strukturiertes Vorgehen hat für alle Mitarbeiter sowie für das Unternehmen enorme Vorteile, da Mitarbeiter ethische Konflikte direkt ansprechen und strukturiert nach Lösungen suchen können anstatt sie lediglich auszuhalten oder zu verdrängen. Problemlösungen werden gemeinsam erarbeitet und nicht verordnet oder vorgegeben.

Es gibt ethische Probleme, die immer wieder vorkommen, zum Beispiel der Umgang mit Patientenverfügungen, der Beginn einer künstlichen Ernährung etc. Hier können ethische Leitlinien die Beteiligten bei der Lösung der Frage unterstützen, was zu tun ist. Das macht den Umgang mit belastenden Situationen sicherer und leichter.

Durch die Diskussion ethischer Probleme haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, die Mission und das Leitbild des Unternehmens praktisch in den Alltag jeder Einrichtung zu übersetzen. So werden die gemeinsamen Werte ständig gelebt und weiterentwickelt.